Und plötzlich haben die Bullen einen Huf am Meistertitel: Red Bull Salzburg ließ sich am Sonntagabend auch von zwei Rückständen nicht beirren und schnappte sich in der Overtime mit einem 3:2 den dritten Final-Erfolg. Am Dienstag (19.30 Uhr / S24-LIVETICKER) können die Mozartstädter in eigener Halle einen noch nie dagewesenen Titel-Hattrick seit Bestehen der Eishockey-Liga perfekt machen.
KAC gibt Ton in fünftem Finale an
Ohne Peter Schneider, der in den frühen Morgenstunden die Heimfahrt nach Salzburg antrat, weil Frau Lena in den Wehen lag und mittlerweile ein Töchterchen geboren hat, liefen die Bullen zunächst einen Rückstand hinterher. KAC-Kapitän Thomas Hundertpfund eröffnete die fünfte Final-Schlacht mit seinem Treffer zum 1:0.
Salzburg schüttelte sich kurz, festigte sich im Mitteldrittel und kam nach dem zweiten Pausentee zum Ausgleich, als Thomas Raffl (42.) goldrichtig stand und zum 1:1 einnetzte. Doch wie schon in den letzten Final-Schlachten zeigten die Kärntner auch in dieser Partie ihre ganze Klasse. Allen voran Johannes Bischofberger (47.), der mit einem perfekten Schuss die erneute Rotjacken-Führung auf den Videowürfel zauberte.
Red Bull Salzburg dreht Rückstände in Hitchcock-Krimi
Dass dieses Playoff-Finale einem Hitchcock-Krimi gleicht, stellte nicht nur die irre 6:5-Achterbahnfahrt vom Freitag unter Beweis, sondern auch das fünfte Duell am Wörthersee. Denn vier Sekunden vor Schluss schickte ein wütender Thomas Raffl die Partie in die Overtime, als er einen Murphy-Schuss zum 2:2-Ausgleich abfälschte und KAC-Schlussmann Sebastian Dahm keine Chance ließ. "Wir haben einfach unglaubliche Charaktere in der Mannschaft", sagte ein zufriedener Bullen-Manager Helmut Schlögl nach dem Spiel in der Mixed Zone.
Kurios war der Ausgleich auch deshalb, weil Verteidiger Ryan Murphy 15 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit die Schiedsrichter auf einen Zeitfehler auf der Videowall der Heidi-Horten-Arena hinwies. Denn die Mitarbeiter:innen der KAC-Zeitnahme ließen bei einer Unterbrechung die Uhr gut fünf Sekunden weiterlaufen. Am Ende sollten es genau diese Sekunden sein, in denen die Bullen die Verlängerung einsackten.
Nicolai Meyer wird zu Salzburgs Lebensversicherung
Und in dieser Overtime schlug abermals die Stunde des Nicolai Meyers. Der Däne entschied nach seinem Meisterschafts-Tor in der vergangenen Saison schon Spiel-7 im diesjährigen Halbfinale gegen Bozen in der Verlängerung und kürte sich abermals zum Matchwinner, als er in der 67. Minute den 3:2-Sieg über die Linie drosch und die Salzburger somit vom Titel-Hattrick träumen lässt. Die Bullen gewannen damit auch die dritte Overtime im diesjährigen Finale der heimischen Eishockey-Liga und bewiesen mentale Stärke.
Bulle Raffl warnt Kollegen vor Leichtigkeit
Möglich ist die erneute Titelverteidigung schon am Dienstag in eigener Halle, die bereits restlos ausverkauft ist. "Wir wissen, dass es noch ein langer Weg ist, den wir gehen müssen", warnte Kapitän Raffl vor unangebrachter Leichtigkeit.
Das Finale im Überblick:
- KAC - Salzburg 0:1 OT
- Salzburg - KAC 2:5
- KAC - Salzburg 4:2
- Salzburg - KAC 6:5 OT
- KAC - Salzburg 2:3 OT
- Salzburg - KAC (Dienstag, 19.30 Uhr / S24-LIVETICKER)
- KAC - Salzburg - (wenn nötig / Freitag, 19.30 Uhr / S24-LIVETICKER)
LIVE: EC KAC gegen Red Bull Salzburg
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(Quelle: salzburg24)