Wenn Eishockey-Meister Red Bull Salzburg ab Sonntag in das Playoff-Viertelfinale einsteigt, läuten die Mozartstädter auch die sogenannte fünfte Jahreszeit ein, wie man in Fachkreisen gerne sagt. Eine Zeit, in der es nicht nur final um den Titel geht, sondern auch darum, den Fokus voll und ganz auf das Team zu legen. Eine besondere Herausforderung stellt sich für Thomas Raffl und Co aber auch abseits des Eises, ist der Familienvater dann nahezu mehr in der Kabine oder im Bus, als daheim.
"Natürlich spielt das auch eine Rolle und macht die Playoffs so besonders. Aber unsere Familien geben uns da einen sicheren Rückhalt, damit wir uns in dieser Phase nur auf die Mannschaft konzentrieren können", so Raffl, der die Eis-Bullen auch als Kapitän auf dem Weg zum vielleicht historischen Titel-Hattrick anführen wird, im SALZBURG24-Interview.
Familie, Ernährung und Schlaf: Raffl in Playoffs mit klarer Linie
Neben der familiären Unterstützung setzt der 37-jährige gebürtige Villacher auf Ernährung und Regeneration. Vor allem, wenn es in den Playoffs alle drei Tage um Siege geht. "Man merkt, dass die Spielintervalle immer kürzer werden. Das heißt, man darf eigentlich nicht viele Fehler machen, was die Ernährung, die Flüssigkeitszufuhr oder auch den Schlaf betrifft“, schildert der Bulls-Anführer die drei wichtigsten Dinge, auf die man achten muss.
"Alleine kannst du in den Playoffs nichts erreichen"
Natürlich kann man sich abseits der Platte so gut vorbereiten, wie man will. Wenn es auf dem Eis und im Team nicht läuft, nützt die beste Vorbereitung nichts. "Alleine kannst du in den Playoffs nichts erreichen. Am Ende muss man als Team auftreten", stellt Raffl klar. In der Vergangenheit setzten die Salzburger auf die sogenannte "Brotherhood", deren Slogan auch die Kabinentür zierte. "Es ist völlig egal, welcher Slogan da hängt. Das sollte sowieso immer unser Motto sein und das war auch früher schon so", fordert der Oberbulle eine klare Haltung von seiner Crew.
Ausrutscher gegen Linz nicht erlaubt
Wie gut das Team funktionieren kann, zeigte sich im Februar. Denn in sechs Spielen in der Eishockey-Liga mussten sich die Eis-Bullen nur einmal geschlagen geben und feierten gegen Graz (9:1) und Wien (6:0) überzeugende Kantersiege. Dass die Mannschaft von Headcoach Oliver David aber auch ein anderes Gesicht zeigen kann, wurde im Laufe der Saison bei der 1:8-Niederlage gegen den KAC oder der 1:7-Heimschlappe gegen Pustertal deutlich.
Patzer, die sich der Meister gegen die Stahlstädter rund um Ex-Bulle und Rekordstürmer Brian Lebler nicht erlauben darf. Denn: "Linz ist ein starker Gegner, gegen den es immer eng war", warnt "Pommsche", wie er im Team genannt wird. "Aber ihr System kommt uns entgegen, deshalb haben wir uns für die Black Wings entschieden", ist Raffl vom Aufstieg seiner Bullen ins Halbfinale überzeugt.
Der Auftakt in die Best-of-seven-Serie gegen die Oberösterreicher fällt am Sonntag (17.30 Uhr) in eigener Halle.
(Quelle: salzburg24)