Mit einem lässigen "Habe die Ehre" begrüßte Oliver David bei seiner Präsentation im Mai die anwesenden Journalist:innen im Hangar-7. Der Kalifornier zeigte sich vom ersten Tag an verliebt in die Stadt und in seine neue Aufgabe beim Eishockey-Meister Red Bull Salzburg. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wie der 45-Jährige im Gespräch mit SALZBURG24 verriet.
Denn der Cheftrainer verwirklicht seinen Traum hier in der Mozartstadt, wo er mit Frau und Kindern lebt. "Salzburg ist für mich wie eine Traumwelt. Man kann Salzburg mit Disneyland vergleichen", schwärmt David von der Festung, dem Neutor und der Salzburger Altstadt. "Wenn wir die Kinder in die Schule bringen, gehen wir oft in die Stadt, spazieren oder besuchen die vielen Cafés", verrät der in Los Angeles geborene Amerikaner.
Zeit mit Familie für Oliver David "unbezahlbar"
Der Familienvater weiß aber auch um die Bedeutung des Familienlebens. "Wenn du so viele Spiele in der Saison hast und auch nicht jeden Abend nach Hause kommst, weil du zum Beispiel auswärts unterwegs bist, dann ist es unbezahlbar, Zeit mit der Familie zu Hause zu verbringen", erzählt er. In den kommenden Wochen dürfte der ehemalige Co-Trainer des Schweizer Millionen-Klubs SC Bern ohnehin besonders gefordert sein. Ab Sonntag starten die Salzburger ins Playoff-Viertelfinale und in die Mission "Repeat", wie die Eis-Bullen den Weg zum möglichen Titel-Hattrick selbst nennen.
"Die Spieler hatten seit dem letzten Spiel im Grunddurchgang den einen oder anderen freien Tag und wir haben seitdem viel Video-Analyse betrieben", so der Headcoach über die Übergangsphase bis zu den Playoffs. Er gab seinem Team eone klare Marschroute vor: "Wir müssen immer versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Die Spieler wissen, was sie erwartet. Playoffs sind ein Lernprozess".
Zudem hat der Coaching-Staff um Oliver David und den beiden Co-Trainern Ben Cooper und Daniel Petersson in den vergangenen Wochen alles daran gesetzt, eine Playoff-Mannschaft zu formen. "Wir haben versucht, in den Spielen und auch im Training die Linien nicht mehr großartig zu verändern. Jetzt sind wir davon überzeugt, wer gut zusammenspielen kann und zwischen wem es harmoniert. Egal ob in der Offensive- oder in der Verteidigung", macht David die Entwicklung der Bulls-Crew zuversichtlich.
Red Bull Salzburg-Coach sieht viele Parallelen zur Meistersaison
Dass man im Laufe der Saison immer wieder mit vielen verletzten Spielern zu kämpfen hatte, bringt den 45-Jährigen, der vor der Presse gerne mal etwas "Schmäh" führt, nicht aus der Ruhe. Eher im Gegenteil. "Das war letzte Saison hier in Salzburg auch so, dass immer wieder Leistungsträger ausgefallen sind. Die Mannschaft kann damit umgehen und hat die knappen Spiele trotz der Ausfälle oft gewonnen", ist David überzeugt. Immerhin war das Ergebnis in der vergangenen Saison auch der zweite Titel in Folge.
Amerikaner erwartet viele Emotionen auf Trainerbank
Auch Oliver David selbst will sich auf die anstrengende Zeit der Playoffs einstellen, die im Eishockey auch gerne als "fünfte Jahreszeit" bezeichnet wird. "Ich hoffe, dass ich in den Playoffs ein paar Kilo abnehmen kann. Immerhin kommt die Sonne raus. Vielleicht sehe ich ja die Salzburger an der Salzach joggen", lacht er. Und im Ernst? "In den Playoffs ist es extrem wichtig, den Stress abzubauen. Auf der Bank ist das Coaching natürlich etwas anders und auch die Emotionen steigen", macht der Amerikaner klar.
Salzburger warten auf Playoff-Gegner
Gegen wen es für die Bullen emotional wird, ist derweil noch nicht bekannt. Erst am heutigen Abend pickt der Meister, an dritter Stelle hinter Klagenfurt und Fehervar und dem entscheidenden Pre-Playoff-Duell zwischen Pustertal und Ljubljana, seinen Viertelfinal-Gegner. Die Mission "Repeat" starten die Eis-Bullen am Sonntag in eigener Halle. Die Salzburger freuen sich dann auf die traditionelle White Night, die jedes Jahr im ersten Playoff-Heimspiel in weißer Fan-Ausrüstung abgehalten wird.
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(Quelle: salzburg24)