Österreichs Skibergsteiger sind am Samstag zu den Weltmeisterschaften ins spanische Boi Taüll gereist. Und dies durchaus mit Medaillenhoffnungen. Besonders im Vertical, dem einzigen Bewerb bei dem es nur einen Aufstieg, aber keine Abfahrt gibt, erhofft sich allen voran Sarah Dreier einen Podestplatz.
Sarah Dreier kehrt als EM-Dritte nach Spanien zurück
Die 27-Jährige aus Neukirchen (Pinzgau) hat dieses Jahr bei den beiden Vertical-Weltcup-Rennen jeweils Rang zwei belegt, war Gesamt-Weltcup-Dritte und zudem auf dem gleichen Hang im Vorjahr EM-Dritte.
"An Boi Taüll habe ich definitiv sehr positive Erinnerungen. Ich konnte bei der EM im vergangenen Jahr dort Bronze holen, was sicherlich eines meiner Karriere-Highlights war", erinnerte sich Dreier noch vor der Abreise. "Nach zweimal Platz zwei im heurigen Weltcup, hoffe ich natürlich auf eine Medaille und werde dafür mein Bestes geben. Aber für so ein Ergebnis muss immer alles zusammenkommen und die Leistungsdichte ist mittlerweile enorm hoch", weiß die 27-Jährige.
Johanna Hiemer bei Skibergsteiger-WM mit Außenseiter-Chancen
Insgesamt fünf WM-Bewerbe werden von Dienstag bis Sonntag (3.3. Ruhetag) im Vall de Boi, das am Rande der Pyrenäen liegt, ausgetragen: Jeweils für Männer und Frauen im Sprint, Vertical, Teams und Einzelbewerb sowie in der Mixed-Staffel vergeben.
Aus ÖSV-Sicht hofft man auch auf Johanna Hiemer, der im Sprint und Einzelbewerb Außenseiterchancen zugesprochen werden. Hiemer ist mit ihrer Leistungsentwicklung "richtig zufrieden".
Bei Männern liegen ÖSV-Hoffnungen auf Verbnjak und Zugg
Auch Paul Verbnjak (Sprint, Individual und Vertical) und eventuell auch Daniel Zugg (Sprint) können an guten Tagen ganz vorne dabei sein. "In Boi Taüll konnte ich letztes Jahr im Individual in der U23 Silber holen und freue mich daher schon sehr auf die WM", meinte Verbnjak. Seine vergangenen Wochen seien recht positiv für ihn verlaufen, daher flog er "mit einem sehr guten Gefühl in die Pyrenäen".
Zugg bestreitet schon seine fünfte WM: "Bei Weltmeisterschaften hatte ich bisher immer etwas Pech, aber heuer stimmt die Form", hofft er.
Skibergsteigen mit ablaufendem Olympia-Status
Skibergsteigen wird 2026 bei den Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo olympisch. Der Vorschlag kam von den italienischen Gastgebern, olympischen Status hat Skibergsteigen vorerst jedoch nur für dieses eine Mal. Je 24 Männer und Frauen werden jeweils einen Sprint sowie eine Mixed-Staffel austragen, womit also drei Medaillensätze vergeben werden. Österreich wird da auf jeden Fall dabei sein, da jede Nation mit einer Frau und einem Mann vertreten sein darf.
Während in früheren Jahren viele Athleten in allen Bewerben am Start waren, ist seit der Aufwertung zur Olympiasportart eine Verdichtung und auch Spezialisierung zu bemerken. Rund 20 Nationen sind im Weltcup bereits dabei.
Übrigens: aktuell im A-Kader, nicht aber im Nationalteam ist auch Österreichs Ex-Spitzenlangläufer Christian Hoffmann. Der mittlerweile 48-jährige Ex-Weltklasse-Langläufer, der auch eine Dopingsperre hinter sich hat, hatte sich allerdings Anfang Winter eine Verletzung zugezogen, die ihm noch nachhängt.
Skibergsteigen: Das ist das WM-Programm
- Montag, 27.2.: Eröffnung
- Dienstag (8.30 Uhr): Sprint
- Mittwoch (09.30): Vertical
- Donnerstag (09.00): Teams
- Freitag: Ruhetag
- Samstag (09.00): Einzelbewerb
- Sonntag (08.55): Mixed-Staffel
ÖSV-Mannschaft für Boi Taüll
Frauen: Sarah Dreier, Johanna Hiemer
Herren: Daniel Ganahl, Christof Hochenwarter, Armin Höfl, Andreas Mayer, Paul Verbnjak, Daniel Zugg
Junioren: Hannes Lohfeyer, Nils Oberauer, Julian Tritscher; Jugend: Silvano Wolf
(Quelle: apa)