Die erste Goldmedaille bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm sackte sich am Mittwoch Stephanie Venier ein. Dabei war die Tirolerin am Vorabend nervös wie nie zuvor. Ein Nickerchen vor dem Rennen ebnete jedoch den Weg zur Goldmedaille, wie sie bei der WM-Party im Glemmtal verriet.
Nach einer wegen Nervosität schlaflosen Nacht hatte sich bei Stephanie Venier rechtzeitig noch Lockerheit eingestellt. "Die einen sind einfahren gewesen, ich bin mit den Riesentorlauf-Skiern durch die Leute runtergewedelt, habe ein bisschen bei den Herren beim Training zugeschaut und das WM-Feeling aufgesagt." Es folgte ein Nickerchen vor dem Start des WM-Super-G in Saalbach (Pinzgau) und der spontane Spruch nach dem Aufwachen: "Der Schlaf war Gold wert." Und es folgte die Gold-Fahrt.
Nur wenige hatten den ÖSV-Damen beim WM-Super-G am Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm etwas zugetraut. Doch am Ende wurde es eine rot-weiß-rote Ski-Romanze vor traumhafter Kulisse, mit Stephanie …
Sie habe sich einfach gut gefühlt, das sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen, ebenso wie die schnellen Ski. Mit ihrem neuen Servicemann Simon Vicenzi bilde sie ein super Team, meinte Venier. "Wir harmonieren perfekt. Das Vertrauen passt zu hundert Prozent." Sie sei nicht in der Favoritenrolle gewesen, habe sich im Vorfeld einen enormen Druck auferlegt. "In einer gewissen Art und Weise muss man es schon erzwingen, aber nicht mit aller Gewalt. Ich wusste, dass ich es kann, dass ich es drauf habe."
Veniers Karriere einziges Wellental
In ihrem Rückblick auf die Zeit zwischen der Abfahrts-Silbermedaille 2017 in St. Moritz und nun acht Jahre später der Goldenen im Super-G erwähnte Venier auch, dass dies die erste WM gewesen sei, wo sie in beiden Speedrennen gesetzt gewesen sei und keinen Qualifikationsdruck vor Ort gehabt habe. Das habe ihr vom Kopf her gutgetan und sie habe im Training noch einiges probieren können.
Venier: "Habe gekämpft und bin drangeblieben"
Dass sie 2019 in der Abfahrt von Are als Vierte knapp Bronze verpasste, ist freilich noch in Erinnerung ("ziemlich uncool"), ebenso wie die schwierige Coronazeit und das Reisen ohne Familie und Freunde ("wirklich uncool"). Ihre ganze Karriere sei ein Wellental gewesen, das ihr aber nicht geschadet habe. "Es hat mich zu einer stärkeren Persönlichkeit gemacht. Ich bin stolz auf mich, ich habe gekämpft, bin drangeblieben, es hat sich ausgezahlt." Im Vergleich zu 2017 sei sie erwachsener geworden und wage es, beim Material etwas zu probieren.
Beim zweiten Abfahrts-Training der Damen in Saalbach-Hinterglemm raste Mirjam Puchner am Freitagvormittag auf Platz zwei und untermauerte damit ihre starke Form bei der Ski-WM am Zwölferkogel. Die …
Und die Erkenntnis, dass Skifahren nicht alles sei, reifte ebenso. "In dem Moment, wenn man schlecht fährt, ist Skifahren alles. Da braucht man nicht drumherum reden. Aber deswegen dreht sich die Welt trotzdem weiter. Das ist ein bissl banal gesagt, aber wir sind gesund, wir haben eine Familie daheim, uns geht es gut, wir haben Essen und ein Dach über dem Kopf. Das ist das, was zählt." Man habe gesehen, wie schnell es vorbei sein könne, man bewege sich in der Risikosportart auf Messers Schneide, sprach sie die Stürze und Verletzungen der Teamkolleginnen an.
An dieser Stelle findest du externen Inhalt des Anbieters "YouTube". Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externe Inhalte ausschalten
Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert