Riesenjubel bei Mirjam Puchner. Die Salzburgerin fährt in der Damen-Abfahrt zur WM-Silbermedaille und krönt ihre Topform ausgerechnet beim Großereignis am Samstag in Saalbach-Hinterglemm. Dabei hatte sie lange um ihre Teilnahme zittern müssen.
Wird sie für die Heim-WM nominiert oder nicht? Das war lange Zeit die größte Frage rund um Mirjam Puchner. Die St. Johannerin (Pongau) musste bis Schluss um ein Startticket bangen. Erst nach zwei Top-Trainings inklusive Bestzeit schaffte die 32-Jährige die interne ÖSV-Qualifikation. Die Achterbahnfahrt der Gefühle krönte sie mit dem ersten Podestplatz der Saison.
Mirjam Puchner überrascht trotz Flop-Saison
"Ich will hier etwas erreichen und nicht in der Weltgeschichte herumfahren. Es wird sicher ein cooles Spektakel", meinte Puchner am Dienstag bereits gegenüber SALZBURG24.
Auch wenn sie in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) mit der Nicht-Nominierung im Super-G einen herben Dämpfer wegstecken musste, ließ sich die Salzburgerin nicht aus der Ruhe bringen und schlug aus der Außenseiterrolle mit der Silbermedaille in der Abfahrt zurück. Trotz einer verkosten Weltcup-Saison avancierte die Pongauerin plötzlich zur größten Speed-Hoffnung im rot-weiß-roten-Team.
Mirjam Puchner musste zum Auftakt der Ski-Weltmeisterschaften einen herben Dämpfer hinnehmen. Die Salzburgerin wurde für den Super-G nicht nominiert. Doch das warf sie nicht aus der Bahn. Im …
Nur Sensationssiegerin Breezy Johnson (USA) war in der Königsdisziplin um 15 Hundertstel schneller. Dritte wurde Ester Ledecká (+0,21 Sekunden).
"Das Training ist das eine, aber im Rennen die Coolheit besitzen, das so locker zu machen vor Heimpublikum, das hat sie perfekt gemeistert", lobte ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger. "Vizeweltmeister klingt brutal geil. Hut ab vor ihrer Leistung."
Zweite Medaille für Salzburgerin
Nach ihrem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking ist es für die St. Johannerin der nächste große Coup. "Es ist unglaublich. In diesem Jahr war die Vorbereitung perfekt, aber mit dem ersten Rennen ging es bergab. Ich hatte keinen Spaß mehr und wurde krank. Ab der Qualifikation habe ich alles gegeben und wollte einfach mehr. Hier hat es einfach gepasst und ich bin mega happy. Dass ich hier, nicht weit weg von zu Hause, eine Medaille gewinne, ist der Wahnsinn", freute sich Puchner gegenüber dem ORF.
Dabei stand sie 2017 nach einem Schien- und Wadenbeinbruch kurz vor dem Karriereende. Doch ihr Durchhaltevermögen und der Glaube an ihre Qualitäten haben sich ausgezahlt.
SALZBURG24/FUNKMirjam Puchner strahlt nach ihrer Silbernen bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Eine der ersten Gratulantinnen war Cornelia Hütter (+0,34), die als Vierte hauchdünn eine Medaille verpasste. "Gratuliere an Miri. Sie hatte zu Beginn der Saison ordentlich zu kämpfen. So ist das Leben. Wir haben riskiert und fast wäre es voll aufgegangen", meinte sie am Samstag.
Puchner, die sich mit ihren Trainingsleistungen auf der Gleiterstrecke den Status einer Geheimfavoritin erarbeitet hatte, lieferte sich trotz kleinerer Schnitzer einen Hundertstelkrimi mit Johnson.
Dritte WM-Medaille für Österreich in Saalbach
Das von Puchner angekündigte Spektakel ging voll auf. Nach der Goldmedaille von Stephanie Venier und der Silbernen von Raphael Haaser (beide im Super-G) holt die Salzburgerin die dritte WM-Medaille im Glemmtal. Damit für das rot-weiß-rote Team das Medaillenranking an.
Die Salzburgerin wird bei der Team-Kombination am Dienstag wieder auf dem Start sein und hat nochmals eine Chance auf eine WM-Medaille.
Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier wurde bei Kaiserwetter im Pinzgau Neunte (+0,99). Ariane Rädler, die durch die Knieverletzung von Ricarda Haaser ins ÖSV-Aufgebot gerutscht war, musste sich mit Platz 17 (+2,01) begnügen. Knapp schneller war US-Altmeisterin Lindsey Vonn (15.). Mit Federica Brignone (10.), Sofia Goggia (16.) und Lara Gut-Behrami (Ausfall) mussten einige Kapazunder herbe Enttäuschungen einstecken.
Die zuletzt turbulente Phase hat ÖSV-Läuferin Mirjam Puchner am Mittwoch bei der internen Qualifikation bzw. im Trainingslauf für die Damen-Abfahrt am Samstag souverän weggesteckt. Die Pongauerin …