Stefan Kraft holt Skiflug-Gold. Der Salzburger kürte sich am Kulm doch noch zum Weltmeister, musste dafür aber lange zittern und auf einen Ausrutscher des Halbzeit-Führenden Timi Zajc hoffen.
Mathias Funk
Erstmals seit Gregor Schlierenzauer 2008 ist ein Österreicher Skiflug-Weltmeister. Im Windchaos vom Kulm gelang dem Salzburger Stefan Kraft tatsächlich noch die Aufholjagd.
18.500 geduldige Skiflug-Fans sorgten für eine Mega-Party.
Erste Goldene für Kraft bei Skiflug-WM
Kraft setzte sich 2,2 Punkte vor Andreas Wellinger (GER) durch, weitere 2,5 Zähler zurück holte Timi Zajc (SLO) Bronze. Das außergewöhnliche daran? Der Schwarzacher (Pongau) kämpfte sich am Kulm auch mit einer Nebenhöhlenentzündung zur ersten Goldenen und ließ eine starke Konkurrenz eindrucksvoll hinter sich.
Angeschlagen startet Stefan Kraft in die Skiflug-WM am Kulm. Der 30-jährige Pongauer kämpft mit einer hartnäckigen Nebenhöhlenentzündung.
Dabei wurde der kränkliche ÖSV-Star auf eine ordentliche Geduldsprobe gestellt, sorgte starker Wind am Kulm für zahlreiche Verschiebungen. Im Viertelstunden-Takt änderte die Jury die Startzeit. Aus dem geplanten Startschuss um 14 Uhr wurde es schlussendlich 16 Uhr. Für den Pongauer hat sich die Warterei am Ende aber mehr als gelohnt, durfte er sich am Ende nach einem wahren Krimi die Goldene umhängen.
Roswitha Stadlober bezeichnet Kraft als "coolste Socke"
ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober war schon bei der Feier von Einzel-Gold mittendrin. "Ich kann nur danke sagen, dass es das OK (An. Organisationskomitee) probiert hat. Dass es dann noch so ausgegangen ist, ist wunderschön. Stefan ist wahrscheinlich die coolste Socke, die wir haben. Das noch so zu springen, ist sehr mutig und großartig", sagte die Radstädterin einen Tag nach ihrer Kritik an FIS-Boss Johan Eliasch.
Zajc am Kulm hinter Kraft
Zajc, der am Freitag noch führte und für einen leichten Dämpfer sorgte, patzte allerdings bei seinem dritten Sprung und konnte dem vorausfliegenden Kraft nicht mehr gefährlich werden. Die slowenische Titelverteidigung am Kulm blieb am Ende aus.
Viel Lob vom Cheftrainer erntete Stefan Kraft zum Auftakt der Skiflug-WM. Der Salzburger flog am Freitag trotz einer Nasennebenhöhlenentzündung am Kulm auf den zweiten Platz.
Salzburger Jan Hörl nach Einzelbewerb unzufrieden
"Für mich war der Einzelbewerb richtig schlecht, wenn ich ehrlich bin. Wir freuen uns aber natürlich alle für Stefan mit. Dass er das geschafft hat, ist wirklich toll", brachte es Jan Hörl im SALZBURG24-Gespräch rasch auf den Punkt. Vom Rückenwind geplagt landete der Bischofshofener am Samstag bei nur 183 Metern.