"Diese Entscheidung ist alles andere als leicht. Sara tut mir persönlich sehr leid. Aber ihr Ct-Wert ist leider aktuell so gering, dass eine planmäßige Einreise nach China (mit einem geforderten CT-Wert über 35) unmöglich erscheint. Wir müssen sie deshalb schweren Herzens von der Olympia-Nennliste streichen", erklärte Mario Stecher, sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination beim Österreichischen Skiverband.
Kramers Olympia-Aus fix
Die 20-jährige Maria Almerin (Pinzgau) war zuletzt in Top-Form und wäre für Peking unbestritten Österreichs größte Medaillenhoffnung gewesen.
"Als Erstes konnte ich es gar nicht glauben, weil ich wirklich alle Maßnahmen ergriffen habe, um mich vor dieser Situation zu schützen", erklärte Kramer in ihrem ersten Statement auf Instagram.
"Träume innerhalb eines Tages zerplatzt"
Die junge Athletin habe keine Wörter, keine Gefühle für die Situation. "Nur Leere! Ist die Welt wirklich so unfair? Die letzten Jahre habe ich mich speziell auf Olympia vorbereitet. Ich habe so viel Energie und Zeit reingesteckt, um meine Träume zu verwirklichen. Jetzt fühlt es sich so an, als wären meine Träume innerhalb eines Tages zerplatzt. Ich brauche jetzt Zeit für mich - für neue Träume und um dieses Feuer wiederzubekommen."
Eder statt Kramer am Start
Die 20-jährige Salzburgerin Lisa Eder wird nachnominiert. Für den Wechsel bedarf es noch einer Genehmigung durch das Internationale Olympische Komitee, teilte das ÖOC mit. Bei Großereignissen will es für die aktuell beste Skispringerin der Welt weiterhin nicht klappen.
Salzburgerin vom Pech verfolgt
Als Favoritin beider WM-Einzelbewerbe in Oberstdorf war die Salzburgerin im Vorjahr an einer Jury-Entscheidung bzw. ihren Nerven gescheitert. Damals erhielt sie jeweils "Blech", nun muss sie als sechsfache Saisonsiegerin überhaupt zuschauen. Selbst wenn Kramer am Mittwoch schon negativ sein sollte, geht es sich mit einem Einsatz im Einzel aufgrund der Einreisebestimmungen nicht mehr aus.
Hoher Ct-Wert verhindert Start in Peking
Infolge eines positiven Testergebnisses sind vier aufeinanderfolgende negative PCR-Testergebnisse im zeitlichen Abstand von mindestens 24 Stunden erforderlich. Kramer, die wenige Tage vor dem geplanten China-Hinflug das erste Springen von Willingen am vergangenen Samstag gewonnen hatte, wurde am selben Tag positiv getestet und hatte isoliert von ihren - allesamt negativ getesteten - Teamkolleginnen die Heimreise angetreten. Kramer und alle Beteiligten klammerten sich dabei noch an den dünnen Strohhalm, ein zunächst "hoher Ct-Wert" nämlich, aufgrund dessen ein Antreten bei Olympia noch nicht aufgegeben worden war.
Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 24 weitere Corona-Fälle festgestellt. Einige Träume platzten schon bevor das Großereignis überhaupt offiziell eröffnet wurde.
Wie das Organisationskomitee am Dienstag mitteilte, wurden am Montag 18 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet, darunter elf Athleten oder Teammitglieder. Zudem wurden bei sechs Personen, die sich bereits im geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Jänner auf 200 gestiegen.
(Quelle: salzburg24)