Ski-Finale in Salzburg

Viel Lob und Kritik für Saalbachs "weißes Band"

Veröffentlicht: 20. März 2024 14:23 Uhr
Der irrwitzige Kalender freilich auch in Kombination mit wetterbedingten Absagen bekommen die Speedfahrer beim Alpinski-Finale in Saalbach-Hinterglemm nochmals deutlich zu spüren. Die hohen Temperaturen und der Regen bereiten weiter Sorgen. Die Veranstalter ernten am Mittwoch nach den Trainings dennoch viel Lob, aber auch Kritik für die Beschaffung der Piste.
Mathias Funk

Beim ersten WM-Testlauf kam am vergangenen Wochenende trotz des weißen Bandes und frühlingshafter Temperaturen erste Ski-Euphorie im Glemmtal auf. Ob die Speedrennen am Wochenende stattfinden können, steht allerdings noch in den Sternen.

Odermatt bemängelt Organisation in Saalbach

Die Bestzeit am Mittwoch im ersten Training für die finale Weltcup-Abfahrt der Männer in Saalbach-Hinterglemm hat der Schweizer Stefan Rogentin aufgestellt. 71 Hundertstel dahinter landete der Franzose Cyprien Sarrazin, Dritter wurde der Italiener Mattia Casse (+1,20). Otmar Striedinger hatte als Vierter 1,35 Sek. Rückstand, Vincent Kriechmayr als Sechster 1,40 und Stefan Babinsky als Elfter 1,80. Für Donnerstag ist ein weiteres Training geplant, allerdings sind Regen und zweistellige Temperaturen angesagt.

"Das, was von der ganzen Mannschaft geleistet wurde, ist sensationell. Gott sei Dank haben wir die Trainings der Damen und Herren im Kasten und wir können die Rennen planen. Der Regen und die hohen Temperaturen werden der Piste gar nichts tun", erklärte Bartl Gensbichler am Pistenrand gegenüber SALZBURG24. Sollten die Speedrennen abgesagt werden, würden die Bewerbe ersatzlos gestrichen – das besagen die Regularien.

Leise Kritik gab es jedoch von Gesamt- und Riesentorlauf-Weltcupgesamtsieger Marco Odermatt. "Es müssen organisatorisch schon noch ein paar Sachen verbessert werden, wenn dann mehr Athleten hier sind. Ansonsten ist es ein guter Skiort. Es gibt sicher schwierigere, aber auch leichtere Fahrten. Wenn dann die längere Abfahrt gefahren werden kann, wird es sicher cool", sagte der Schweizer gegenüber S24.

Hütter über Ski-Finale: "Im Rest der Welt nicht möglich"

Gensbichler wies den Vorwurf zurück und entgegnete: "Für Wetter und Temperaturen können wir nichts. Die Rennläufer sollen einfach mal das fahren, was da ist und nicht immer sudern." Bei den Damen hat Cornelia Hütter im ersten Abfahrtstraining schon ein wenig die Kampflinie erprobt. Die Steirerin, die in Abfahrt und Super-G noch gegen die jeweils führende Schweizerin Lara Gut-Behrami um die kleine Kristall-Kugel kämpft, hatte am Mittwoch als Dritte eine halbe Sekunde Rückstand auf Kira Weidle aus Deutschland.

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Die Piste präsentierte sich angesichts der warmen Temperaturen im Glemmtal überraschend gut in Schuss. "Links und rechts ist schon eine ziemliche Lettn, aber in der Spur geht es echt gut", sagte Hütter und lobte die Veranstalter. "Die Saalbacher haben einen Job gemacht, der auf der restlichen Welt wohl so nicht möglich gewesen wäre."

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Striedinger erklärte, dass für die Temperaturen eine sehr gute Piste hergezaubert worden sei. "Hoffen, wir, dass das Wetter hält. Ich war absolut nicht zufrieden mit meiner Saison und möchte einen für mich versöhnlichen Saisonausklang haben. Das soll Motivation für die neue sein." Kriechmayr hofft ebenso auf noch eine Abfahrt in diesem Winter. "Wenn wir vielleicht eine nicht ganz so gute Piste haben, ist mir das gleich. Hauptsache noch ein Rennen. Für die WM kann man hier nichts mitnehmen" Im Super-G am Freitag hat der Oberösterreicher noch Chancen auf die Kugel, 81 Zähler liegt er hinter Odermatt.

Speedrennen ausgetragen wurden an den sechs Schauplätzen Gröden (3), Bormio (2), Wengen (3), Kitzbühel (2), Garmisch-Partenkirchen (2) und Kvitfjell (2). Abgesagt wurden witterungsbedingt Zermatt/Cervinia, Beaver Creek und Chamonix. Die lange speedfreie Zone zwischen Kvitfjell und Saalbach-Hinterglemm geht aber allein auf das Konto der für die Kalenderplanung Zuständigen beim Ski- und Snowboard-Weltverband.

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Hannes Trinkl (FIS Renndirektor Weltcup Ski Alpin Herren) und Markus Waldner (FIS Chef Renndirektor Weltcup Ski Alpin Herren) bei der Besichtigung der Herren-Abfahrt im Rahmen des Ski-Weltcup-Finales in Saalbach-Hinterglemm.

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(Quelle: salzburg24)

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