Zum neunköpfigen WM-Aufgebot des ÖSV gehört auch überraschend Alexander Brandner. Der 32-Jährige bringt zwar wenig Weltcuperfahrung im Langlaufen mit sich, hat allerdings in der Nordischen Kombination und im Skibergsteigen schon einige Bewerbe hinter sich. "Im letzten halben Jahr bestand mein Alltag dann Großteils aus arbeiten, schlafen und trainieren – viel Zeit für andere Dinge hatte ich nicht mehr", sagte Alexander Brandner am Montag im Interview mit SALZBURG24.
Der 32-Jährige debütiert Anfang März bei der Nordischen Ski-WM im norwegischen Trondheim. In diesem Alter ist eine WM-Premiere nicht gerade üblich. Aber bei ihm hat es einen guten Grund. Der Salzburger war früher Nordischer Kombinierer, konnte bei der Nordischen Junioren-WM 2012 im Teambewerb sogar Gold holen und gewann auch eine Nordische Kombination im Continental Cup 2014 in Kuusamo (Finnland). Später stieg der Bischofshofener (Pongau) auf Skibergsteigen um, ehe er danach zum Langlauf-Trainer wurde.
Alexander Brandner: "Fahre nicht als Tourist nach Trondheim"
Wie kam es überhaupt zu seiner überraschenden WM-Nominierung? Der Salzburger hatte seine Profikarriere eigentlich schon beendet und ist als Langlauf-Trainer im Skigymnasium in Saalfelden (Pinzgau) tätig. Allerdings hat er selbst mit dem Training nie aufgehört und auch weiter Wettkämpfe bestritten. Im Sommer gab es dann Gespräche mit dem sportlichen Leiter der ÖSV-Langläufer, Alois Stadlober. Der sagte ihm, dass der ÖSV gerne mit einer WM-Staffel an den Start gehen würde. "Für mich war das dann eine einzigartige Gelegenheit, bei einer WM dabei sein zu können und dafür habe ich dann noch einmal sehr viel investiert." verriet Brandner.

Für den 32-Jährigen sei es etwas ganz Besonderes bei so einem Großereignis teilzunehmen. "Für mich geht damit ein echter Kindheitstraum in Erfüllung. Die Stimmung und die Atmosphäre werden dort sicher einzigartig", ließ der Bischofshofener wissen. Mit 32 Jahren noch die Chance zu bekommen an einer WM teilzunehmen, sei für ihn definitiv ein Karriere-Höhepunkt. "Trotzdem fahre ich nicht als Tourist nach Trondheim. Ich habe extrem hart trainiert und mich mit guten Ergebnissen qualifiziert. Alles was jetzt noch kommt ist eine Zugabe – ich habe auf jeden Fall nichts zu verlieren." Seine Premiere soll er dann am 6. März feiern. Ob ein weiterer Einsatz für den ehemaligen Kombinierer geplant ist, wisse er noch nicht. Egal was alles passiert, die Augen werden bei der Staffel auf jeden Fall auf den Überraschungs-Debütanten gerichtet sein.
(Quelle: salzburg24)