"Eine Katastrophe"

Weltcup-Finale in Cortina ohne Zuschauer

ABD0096_20200227 - HINTERSTODER - ÖSTERREICH: Cheftrainer Andreas Puelacher am Donnerstag, 27. Februar 2020, im Rahmen eines PG des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) im Vorfeld der Skirennen in Hinterstoder. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH

Veröffentlicht: 27. Februar 2020 20:58 Uhr
Im Österreichischen Skiverband (ÖSV) ist das Coronavirus vor dem Wochenende im alpinen Ski-Weltcup in Hinterstoder bisher nur ein Randthema. Die Verbandsspitze und die Athleten verfolgen die Verbreitung des Erregers in Europa aufmerksam, aber nicht hysterisch. Dass das Weltcup-Finale in Cortina d'Ampezzo - Stand jetzt - vor leeren Zuschauerrängen steigen soll, bereitet da fast mehr Bauchweh.

"Eigentlich ist es eine Katastrophe. Mir gefällt es einfach nicht. Das ist nicht motivierend für die Sportler", sagte Österreichs Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher am Donnerstag vor Journalisten angesichts der Entscheidung des Internationalen Weltverbands FIS, die Zuschauer bei den letzten Rennen der Saison 2019/20 in Cortina vom 18. bis 22. März auszusperren.

"Eine kritische Geschichte"

Oder werden die Bewerbe im italienischen Nobel-Skiort gar abgesagt oder verlegt? Diese Frage warf Verbandspräsident Peter Schröcksnadel auf und meinte gegenüber der APA: "Cortina wird eine kritische Geschichte. Die Frage ist: Wenn man die Zuschauer nicht hinlässt, warum lässt man die Athleten hin? Die Athleten sind ja im Ort unterwegs und in den Hotels, da gibt es Küchenpersonal und Bedienungen." Er stelle sich daher die Frage: "Soll man die Athleten wirklich einer gewissen Gefahr aussetzen?"

Im Grunde aber wird das Schlagzeilen bestimmende Thema Coronavirus der ÖSV-Spitze derzeit heißer gekocht, als gegessen. "Meiner Meinung nach ist das Coronavirus nichts anderes als eine neue Grippe", sagte Schröcksnadel, der die FIS-Entscheidung aber nachvollziehen kann: "Im Lichte der Hysterie, die es gibt, muss man sich natürlich überlegen, was man tut."

ÖSV nicht als Ersatz-Veranstalter bereit

Der ÖSV, der bereits im Februar mit Saalbach-Hinterglemm für in Yanqing (China) abgesagte Speed-Rennen eingesprungen ist, stünde als erneuter Ersatz-Veranstalter eher nicht bereit. Das würde, so Schröcksnadel, "so viel Geld kosten, das wir im Moment nicht aufbringen können. Wir können nicht für Veranstaltungen Geld ausgeben, das dann dem Sport fehlt." FIS-Rennchef Markus Waldner hatte bereits am Mittwochabend erklärt, man arbeite mit mehreren Szenarien. "Aber es gibt nur einen offiziellen Plan: Cortina."

(Quelle: apa)

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