"Es ist schon ein bisschen surreal, dass ich jetzt wirklich ganz vorne stehe", gestand Rettenegger im Gespräch mit SALZBURG24 bei einem ÖSV-Medientermin im Einkaufszentrum Europark am Freitag (siehe Video oben). "Dass ich in der vergangenen Saison so oft am Podest gestanden bin, das muss ich noch verdauen." Trotzdem bleibt er bescheiden und realistisch. Sein Erfolg habe ihn als Mensch nicht verändert: "Ob ich elf Podestplätze habe oder keinen, ich muss im Sommer trotzdem genauso hart trainieren.
"König Jarl kocht auch nur mit Wasser"
Die Ambitionen Retteneggers sind klar: Die Lücke nach ganz oben soll geschlossen werden – und König Jarl Magnus Riiber, bisher das Maß aller Dinge in der Nordischen Kombination, nicht mehr unangefochten bleiben. "Unser König Jarl kocht auch nur mit Wasser", sagte Rettenegger mit einem Augenzwinkern. "Wir werden ihm das Leben schwer machen. Sportlich natürlich, aber der Wettkampf mit ihm gibt uns allen noch mehr Motivation.
Der Vergleich mit einem Zweikampf à la "Sparta" bringt Rettenegger selbst zum Schmunzeln, doch der Ernst hinter seinen Worten ist unmissverständlich. Er und Riiber stehen sich nicht nur als Rivalen gegenüber, sondern treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. "Für uns Sportler ist diese Zweikampf das Größte", sagte der 22-Jährige. "Jeder weiß, dass er gegen einen absoluten Top-Gegner antritt, und das pusht uns beide."
Stefan Rettenegger heiß auf Kombi-WM
Ein Highlight der kommenden Saison wird sicherlich die Weltmeisterschaft im norwegischen Trondheim sein, wo Rettenegger in der vergangenen Saison zweimal als Zweiter auf dem Podest stand. "Trondheim ist ein wahnsinnig schöner Ort und ich verbinde damit sehr viel Positives", sagt der Pfarrwerfener. (Pongau). "Natürlich hoffe ich, dass noch mehr schöne Erinnerungen dazukommen".
Der Senkrechtstarter hat seinen Platz in der Weltelite erkämpft und ist bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Sein kometenhafter Aufstieg, der in der vergangenen Saison gipfelte, zeigt, dass er Riiber schon bald ernsthaft vom Thron stoßen könnte. Saisonstart ist Ende November im finnischen Ruka. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Duell der beiden in der kommenden Saison entwickeln wird – aber eines ist sicher: Stefan Rettenegger ist hungrig auf mehr.
(Quelle: salzburg24)