Gesagt, getan: Stefan Rettenegger sagte vor der Saison als Nordischer Kombinierer "ein paar Podestplätze" vorher. Der Salzburger heimste just ein Jahr vor der WM seine ersten elf Podiumsplatzierungen ein und holt den zweiten Platz im Gesamtranking. Gemeinsam mit uns blickt der 22-Jährige auf einen Top-Winter zurück.
Senkrechtstarter, Shootingstar und Weltklasse-Kombinierer: Diese Superlative treffen nach der heurigen Saison auf Stefan Rettenegger zu. Hatte der Pfarrwerfener (Pongau) vor Saisonbeginn noch nie im Weltcup auf dem Podest gestanden, mischte er heuer mit elf Top-Platzierungen die Weltspitze auf.
Stefan Rettenegger sagt Durchbruch voraus
Doch wie konnte der 22-Jährige ahnen, dass ihm heuer der große Durchbruch gelingen würde? "Ich habe im Sommer extrem viel investiert und gemerkt, dass ich bereit für den nächsten Schritt bin", betonte er am Mittwoch gegenüber SALZBURG24. Mehr als 550 Stunden Grundlagentraining hat er nach eigenen Angaben in einem Jahr absolviert. "Dazu kommen bei sieben Trainingstagen pro Woche, an denen wir zweimal trainieren, hunderte Sprünge. Ich glaube, es waren über 400 Hupfer und viel Intervall- und Krafttraining."
Am wichtigsten Schauplatz der kommenden Saison zeigten Österreichs beste Kombinierer am Wochenende zum Winterausklang noch einmal, was in ihnen steckt. In Abwesenheit des norwegischen Saison-Dominators Jarl-Magnus Riiber feierten Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger in Trondheim einen Doppelsieg bei den Herren und fixierten mit ihren ÖSV-Kollegen den Sieg im Nationencup. "Es war eine unglaubliche Saison, die wir mit einer coolen Party gefeiert haben. Zweiter im Gesamtweltcup, darauf kann man sehr stolz sein. Mit elf Podestplätzen habe ich natürlich nicht gerechnet".
Zu seinen Highlights zählt er die Podestplätze beim Heim-Weltcup in Seefeld und in der Ramsau. "Da waren viele Freunde und die Familie vor Ort und daher war es sehr besonders für mich."
Uni und WM: Salzburger Kombinierer gefordert
Einziger Wermutstropfen: Einen Sieg konnte der Salzburger noch nicht feiern, dafür aber ein Dauerticket auf das Podest lösen. "Ich werde weiter hart trainieren und vielleicht klappt es ja nächstes Jahr". Auch wenn Rettenegger das Erfolgsrezept kennt und die gleiche Vorbereitung abspulen könnte, ist er für Veränderungen offen. "Es gibt immer Stellschrauben, an denen man drehen kann. Einer liegt noch vor mir und den will ich auch noch schlagen", hat der Pongauer eine Kampfansage an Riiber parat.
In weniger als einem Jahr werden in Trondheim die WM-Medaillen vergeben und wie die ÖSV-Skispringer darf auch die rot-weiß-rote Kombinierer-Elite mit Zuversicht auf die Titelkämpfe blicken. Stefan Rettenegger hat bereits zwei Bronzemedaillen von Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in seinem Trophäenschrank hängen. Platz für weitere hätte er allemal, schmunzelt er. "Hoffentlich kommt noch eine im Einzel dazu."
Nach einigen offiziellen Terminen lädt der Senkrechtstarter mit seiner Freundin in Südtirol die Akkus auf. In seiner Wahl-Heimat Innsbruck beginnt Rettenegger dann mit der Vorbereitung auf die WM-Saison auf dem Rennrad und am Berg. "Außerdem habe ich noch mein Studium der Ernährungswissenschaften, das ich zu einem Drittel abgeschlossen habe. Das interessiert mich extrem und ich sehe es als zweites Standbein für die Zeit nach der Karriere." Der Kombinierer muss auch abseits von Schanze und Loipe den perfekten Mix finden, um alles unter einen Hut zu bringen.
Thomas Rettenegger und sein Bruder Stefan Rettenegger zählen auch in diesem Jahr zweifellos zu den stärksten Kombinierern des ÖSV. Anders als sonst hat sich das Brüderpaar gemeinsam auf den am …