Salzburger Feuerwehr auf Cres

EU-Übung als große Herausforderung

Veröffentlicht: 08. April 2019 13:33 Uhr
Seit dem Wochenende sind 69 Feuerwehrmänner aus Salzburg, Niederösterreich und der Steiermark auf der kroatischen Insel Cres an einer großen Waldbrand-Übung beteiligt. Teamleiter Markus Kronreif schildert im SALZBURG24-Gespräch den Ablauf der "Modex Cres 2019".

Sonntagmittag sind die heimischen Floriani auf der kroatischen Urlaubsinsel in der Kvarner Bucht angekommen. Zum Entspannen und Genießen blieb und bleibt allerdings wenig Zeit. "Schon als wir unser Zeltlager errichtet haben, bekamen wir die ersten Einsatzmeldungen herein", berichtet der Tennengauer Abschnittsfeuerwehrkommandant Kronreif, "seither geht es Schlag auf Schlag." Salzburgs Landesfeuerwehrchef Leo Winter ist am Montag auf Cres eingetroffen. Auf Facebook postete er ein Video des österreichischen Camps.

300 Feuerwehrleute aus Europa auf Cres

Neben dem österreichischen Team sind an der ersten EU-weiten Waldbrandübung fünf weitere Gruppen – unter anderem aus Griechenland oder Frankreich – mit 300 Feuerwehrleuten beteiligt. 52 Stunden dauert das perfekt durchgeplante und durchaus realitätsgetreue Szenario. Aufgrund langanhaltender Trockenheit seien auf der 66 Kilometer langen und zwölf Kilometer breiten Insel Waldbrände ausgebrochen. Die kroatischen Einsatzkräfte hätten ihre Power abgefeuert, nun rücken Feuerwehrleute aus der EU zur Unterstützung an.

"Nicht mehr als drei bis vier Stunden Schlaf"

Die österreichische Einheit hat sich nahe der Stadt Cres bei einem Campingplatz ein Zeltlager errichtet. "Das Übungsgebiet erstreckt sich etwa 20 Kilometer in den Norden, sowie 20 Kilometer in den Süden", beschreibt Kronreif. Seit den ersten Ausrückungen am Sonntag arbeite seine Mannschaft im Schichtbetrieb. "Über sechs Stunden ist keiner der Männer draußen." Danach wird gewechselt. Aber auch im Lager gebe es genug zu tun. "Eine wirkliche Pause gibt es nicht. Mehr als drei bis vier Stunden Schlaf bekommen wir sicher nicht pro Nacht. Die Tage sind geballt", sagt er.

EU übernimmt Kosten für "Modex Cres 2019"

Die Österreicher punkten bei der Übung mit ihren Fahrzeugen. "Wir stellen die Wasserversorgung sicher." Griechische Einheiten seien zu Fuß mit Löschrucksäcken vor Ort, die französischen Spezialisten verschaffen den Teams mit Drohnen einen Überblick über das betroffene Gebiet.

Bis Mittwoch sind die Feuerwehrleute weiterhin stark gefordert. Die Erkenntnisse der Übung sollen in den europäischen Katastrophenschutz einfließen. Der zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides hat sich am Montagvormittag unter anderem im Lager von Markus Kronreif ein Bild der Übung gemacht. Die rund 30.000 Euro an Kosten, die dem österreichischen Team durch Anreise und Verpflegung entstehen, werden von der EU refundiert, sagt Kronreif. Die Feuerwehrmänner bestreiten den enormen Übungsaufwand unentgeltlich in ihrer Freizeit. "Wir profitieren aber von der Erfahrung", ist er überzeugt.

(Quelle: salzburg24)

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