Austausch in den USA

Radstädter Feuerwehrler erleben Einsätze "wie im Krimi"

Veröffentlicht: 30. August 2022 13:50 Uhr
„Wie in den Fernsehsendungen": So beschreibt Feuerwehrmann Thomas Oppeneiger aus Radstadt die Einsätze der „Firefighters“ in den USA. Gemeinsam mit seinem Bruder hat sich der Pongauer angesehen, wie die Floriani jenseits des Atlantiks arbeiten und rückte sogar mit ihnen aus.

Bewaffnete Patient:innen, Schießereien und blutige Handabdrücke am Einsatzort: Was klingt wie Szenen aus einer Actionserie haben zwei Pongauer Feuerwehrmänner im Juni hautnah miterlebt. Im Rahmen eines "Jobaustauschs" durften die beiden Brüder Thomas und Martin Oppeneiger eine Woche lang bei einer Feuerwache in St. Louis schnuppern, beobachten und mithelfen, während zwei amerikanische "Firefighters" die Floriani in Radstadt besuchten.

Radstädter Floriani in USA im Einsatz

"Schräge Sachen" hätten sie in St. Louis erlebt, berichtet Thomas Oppeneiger von der Reise im Gespräch mit SALZBURG24. Denn die Art der Einsätze unterscheide sich deutlich von jenen bei uns: "Weil dort ein großer Personalmangel im Rettungswesen herrscht, wird die Feuerwehr auch zu medizinischen Notfällen gerufen." Neben Bränden rücken die Floriani in den USA deshalb auch bei Messerstechereien, Schießereien oder bei einer Drogenüberdosis aus. "Es war wirklich wie in den Fernsehsendungen", meint der Pongauer. Sogar bewaffnete Patient:innen habe es gegeben. "Ein bisschen wie im Krimi."

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Starke Kameradschaft bei Feuerwehr in St. Louis

Beeindruckend sei vor allem die starke Kameradschaft unter den US-amerikanischen Floriani gewesen. "Das übertrifft auf jeden Fall noch einmal den Zusammenhalt bei der Freiwilligen Feuerwehr", findet Oppeneiger. In der Wache sei alles sehr brüderlich und familiär gewesen. "Man wusste alles über jeden." Das sei auch kein Wunder, meint er. Immerhin arbeiten die Feuerwehrleute in 24-Stunden-Schichten und verbringen die Zeit zwischen den Einsätzen gemeinsam in der Wache.

Brandbekämpfung aggressiver

Auch die Arbeitsweise der US-amerikanischen Floriani sei anders als in Österreich. "Sie sind viel aggressiver bei der Brandbekämpfung", so Oppeneiger. Vor allem kurze, starke Löschangriffe seien wesentlicher Teil der Taktik. Gleichzeitig würden sie aber auch ressourcenschonender vorgehen und mit ihrer Energie besser haushalten, "weil sie am Tag ungefähr 15 Mal ausrücken müssen".

Was Salzburg von den "Firefighters" lernen kann

Das Know-how der Salzburger Floriani stünde dem der "Firefighters" um nichts nach. Das habe die beiden Feuerwehrgäste aus St. Louis, eine Frau und ein Mann, sehr beeindruckt.

Lernen könne man von den amerikanischen "Firefighters" aber vor allem in Sachen Befehlsgebung. Im Falle eines Brandes etwa werden die Hausseiten in alphabetischer Reihenfolge benannt, damit beim Löschangriff gezielter vorgegangen werden kann. "Dann löscht ein Team Hausseite A und das andere Hausseite B." Das sei simpel und effektiv, jeder wisse schnell, was er zu tun hat. "Das kann ich mir auch bei uns gut vorstellen".

Begleitet wurde der "Jobaustausch" von einem Puls4-Kamerateam. Kommenden Dienstag um 20.15 Uhr wird die 90-minütige Sendung ausgestrahlt.

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(Quelle: salzburg24)

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