S24-Selbstversuch

So brandgefährlich ist ein Christbaum

Veröffentlicht: 20. Dezember 2018 14:47 Uhr
Ein festlich geschmückter Christbaum gehört für viele Salzburgerinnen und Salzburger zu Weihnachten dazu. Die mit Kerzen beleuchtete Tanne kann jedoch innerhalb kürzester Zeit zur Gefahr werden. Gemeinsam mit der Feuerwehr Henndorf zeigen wir euch, wie schnell ein Christbaum brennt und was im Ernstfall zu tun ist.

Gerade in beheizten Räumen trocknet das Reisig von Adventkränzen und Christbäumen schnell aus. Wenn Kerzenflammen auf vertrocknete Äste übergreifen besteht höchste Gefahr. Von der Vorweihnachtszeit bis zum 6. Jänner, dem Drei-Königs-Tag, ereignen sich österreichweit jedes Jahr durchschnittlich rund 500 Brände, so der Landesfeuerwehrverband Salzburg.

Christbaum in wenigen Minuten abgebrannt

Ein Weihnachtsbaum von zwei Metern Höhe hat durchschnittlich 400.000 Nadeln. Da Christbäume oft schon im Herbst gefällt werden, haben sie zu Weihnachten ihren Wassergehalt schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle sind leicht entflammbar. Während im warmen Zimmer der Wasseranteil der Nadeln stetig abnimmt, bleiben die Öle länger im Gehölz. Dadurch steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an.

Dass relativ frische Exemplare nicht sofort Feuer und Flamme sind, zeigte sich bei unserem Selbstversuch mit der Feuerwehr Henndorf deutlich. Erst mit Hilfe eines Brandbeschleunigers ging unser Testbaum innerhalb von Sekunden in Flammen auf. In weniger als zwei Minuten war von der Tanne nur noch das Gerippe übrig. "Umliegende Geschenke oder Vorhänge hätten in dieser Zeit ebenfalls Feuer gefangen", weiß Martin Köllersberger, Ortsfeuerwehrkommandant der Feuerwehr Henndorf.

Genug Abstand zu Möbeln und Vorhängen

Er rät dazu, bereits beim Aufstellen des Baumes die Sicherheit mitzubedenken. So sollte der Christbaum in einem stabilen, mit Wasser befüllten Ständer befestigt und mit genügend Abstand zu Vorhängen und Möbeln aufgestellt werden. Außerdem sei es wichtig, einen Feuerlöscher oder einen gefüllten Kübel mit Wasser griffbereit zu haben. Denn im Notfall zählt jeder Augenblick und in der Entstehungsphase kann man mit sehr geringem Aufwand den Brand noch selbst löschen. "Fenster und Türen sind aber auf jeden Fall zu schließen", warnt er. Zusätzlicher Sauerstoff füttere die Flammen geradezu.

Feuerwehr alarmieren und einweisen

Ist der Brand selbst nicht mehr zu löschen, sollte man sich selbst wegen der Rauchgase und Dämpfe rasch in Sicherheit bringen und die Feuerwehr unter der Notrufnummer 122 verständigen. "Für uns ist es sehr hilfreich, wenn wir vor dem Brandobjekt eingewiesen werden. Das kann wichtige Zeit sparen", so Köllersberger.

So weit sollte es im Bestfall aber gar nicht erst kommen. Wir wünschen euch an dieser Stelle besinnliche und vor allem ruhige Weihnachtsfeiertage.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

15.09.2022
Jubiläums-Special

75 Jahre Berufsfeuerwehr Salzburg

Von SALZBURG24 (nic)
15.09.2022
Jubiläums-Special

Gut gerüstet für den Notfall

Von SALZBURG24 (nic)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken