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Einen Mangel an Herausforderungen können die Salzburger Feuerwehren wahrlich nicht beklagen. Während die Anzahl der Brandeinsätze im Bundesland Salzburg mit 1787 im gesamten Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich geblieben ist, waren im Vergleich zum Vorjahr rund 1000 zusätzliche technische Einsätze zu verzeichnen. Davon spricht man, wenn die Feuerwehr ausrückt, ohne ein Feuer zu bekämpfen.
Immer mehr Einsätze bei Naturkatastrophen
„Tatsächlich stellt die steigende Anzahl schwerer Naturkatastrophen die Einsatzkräfte in Stadt und Land in immer kürzeren Abständen vor große Aufgaben“, erklärt der ranghöchste Feuerwehrfunktionär Salzburgs, Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker. „Im Winter sorgen enorme Schneemengen binnen kürzester Zeit für massive Probleme, Stichwort Schneedruck oder Lawinen. Im Sommer wiederum setzen massive Starkregenereignisse binnen weniger Minuten ganze Orte unter Wasser. Andernorts bleibt der ersehnte Niederschlag viele Wochen lang aus, was die Gefahr für Wald- und Flurbrände dramatisch erhöht.“
Aufgabengebiet der Feuerwehr wächst
Das wachsende Aufgabengebiet der Feuerwehr schlägt sich zwangsläufig auch auf die Ausrüstung, aber viel mehr noch auf die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehren in den einzelnen Gemeinden sowie im Rahmen der Landesfeuerwehrschule nieder. „Das technische Equipment der Einsatzkräfte ist zwar grundsätzlich sehr vielseitig einsetzbar, dennoch passen wir uns sehr wohl an die neuen Gegebenheiten an und überprüfen laufend, ob es im Detail etwas zu verbessern gilt“, so Trinker. Dazu kamen die massiven Zusatzbelastungen, die durch die Coronapandemie entstanden. So wurde der reguläre Einsatzbetrieb während des ersten Lockdowns gerade einmal mit den unbedingt notwendigen Mitteln abgewickelt – sowie natürlich mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen für die Einsatzkräfte. Zusperren war und ist für die Feuerwehr keine Alternative. Es musste getan werden. „Mein Respekt und meine Anerkennung gelten all unseren Mitgliedern, die es in dieser schwierigen Zeit mit unglaublich viel persönlichem Engagement geschafft haben, das System so aufrechtzuerhalten“, so Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker.
„Obwohl sich viele Kollegen über Monate hinweg persönlich nicht getroffen haben, wurde unser wichtigstes Ziel, die Einsatzbereitschaft aller Feuerwehren im Bundesland Salzburg stets aufrechtzuerhalten, zu 100 Prozent erreicht.“ Die Organisationsstruktur der Feuerwehr mit der konsequenten Einteilung in Züge und Gruppen erleichterte den Umgang mit dieser außergewöhnlichen Situation.
Lange Zeit keine Übungen, Bewerbe oder Feste
Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass über viele Monate keinerlei Übungen, Trainings, Bewerbe oder andere Aktivitäten stattfinden konnten, die normalerweise das organisatorische Rückgrat und auch den so wichtigen „sozialen Kitt“ der Einsatzorganisation bilden. Doch der kameradschaftliche Aspekt, der die starke Basis der Feuerwehr ausmacht, ging dadurch nicht verloren. „Ganz im Gegenteil: Die Coronamaßnahmen wurden in den Feuerwehren in den Gemeinden nicht nur mitgetragen, es wurde darüber hinaus auch die Bevölkerung massiv unterstützt – sei es durch praktische Hilfe in den Teststraßen, Nahrungsmittellieferung an hilfsbedürftige Menschen oder die Organisation des Transports der Testkits an alle Schulen des Landes“, betont Günter Trinker.
Feuerwehr zählt über 17.000 Mitglieder
Angesichts der massiv erschwerten Arbeitsbedingungen und der vielen zusätzlichen Aufgaben ist der Aufschwung, den die Feuerwehr in Salzburg aktuell erlebt, umso erfreulicher. Mit über 17.000 Mitgliedern, davon rund 11.000 im aktiven Dienst sowie mehr als 1.300 im Bereich der Feuerwehrjugend, erreichte die Anzahl der Einsatzkräfte im Bundesland Salzburg im Jahr 2021 einen neuen Höchststand. Günter Trinker: „Das alles zeigt die wichtige Rolle der Feuerwehr, nicht nur als unabkömmliche Einsatzorganisation, sondern auch als gesellschaftliches Bindeglied. Ich darf mich auch bei unseren Partnern in der Wirtschaft, den befreundeten Einsatzorganisationen und dem Bundesheer sowie den politisch Verantwortlichen für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bedanken.“
(Quelle: salzburg24)