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Hochwasserschutz: Saalachspitz wird aufgeweitet

Veröffentlicht: 07. Februar 2014 13:08 Uhr
An den am schwersten betroffenen Gewässerstrecken von Saalach und Salzach wurde die Sanierung der zum Teil schwer beschädigten Uferschutzbauten unmittelbar nach dem Hochwasserereignis im Juni 2013 bereits durchgeführt. Am Freitag erfolgte der Spatenstich für den Hochwasserschutz am Saalachspitz.

"Mit dem Projekt gelingt es mehr Sicherheit für die Menschen und einen attraktiven Naherholungsraum zu schaffen", so Landesrat Josef Schwaiger.

Österreich vor Naturgefahren schützen

Durch das Hochwasser in Salzburg, insbesondere im Einzugsgebiet der Saalach, Salzach sowie einer Vielzahl von Gewässern im Flachgau, wurden massive Schäden an Gebäuden, Infrastruktureinrichtungen, Landwirtschaft und Ufersicherungen verursacht. Der Schwerpunkt der Ereignisse lag dabei im Flach- und Tennengau, der Stadt Salzburg sowie im Pinzgauer Saalachtal.

"Mein vorrangiges Ziel ist ein lebenswertes Österreich. Dazu zählt, dass unsere Bevölkerung noch besser vor Naturgefahren geschützt wird. Die Hochwasserschutzmaßnahme hier am Saalachspitz ist ein wichtiges Projekt, weil wir nach dem Hochwasser 2013 die Sohle des Flusses stabilisieren müssen und neue Flusslebensräume schaffen wollen", so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter zum Projekt. Die Finanzierung des Projekts erfolgt mit insgesamt 2,5 Millionen Euro durch das Lebensministerium.

"Saalachspitz muss erlebbar bleiben"

"Neben der Bedeutung als Hochwasserschutzmaßnahme werden von der Aufweitung des Saalachspitzes vor allem die vielen Salzburger/innen profitieren, die den Bereich der Saalachmündung als naturnahen Erholungsraum kennen und nutzen", betonte Bürgermeister Heinz Schaden. "Bei den Vorgesprächen habe ich besonderen Wert darauf gelegt, dass der Spitz für die Menschen erreichbar und damit erlebbar bleibt. Das ist mit dem neuen Wegekonzept garantiert. Abgesehen davon war die rasche Instandsetzung der vom Hochwasser beschädigten Straße, die ja auch als Zufahrt zur Red-Bull-Akademie gebraucht wird, wichtig. Die Stadt hat hierfür rund 240.000 Euro investiert", so der Bürgermeister.

"Analog zu den Hochwasserschutzprojekten an der Salzach nutzen wir auch hier die Baumaßnahmen, um neben dem notwendigen Schutz auch einen Mehrwert für die Bürger zu erzielen", ergänzte Baustadträtin Mag. Claudia Schmidt. "Das wirklich Charmante an diesem Projekt ist, dass im Gegensatz zu früher nicht einfach Mauern hochgezogen werden, sondern Schutz und moderne Aufwertung Hand in Hand gehen. Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, mit der das Projekt umgesetzt wird. Das ist gerade bei Projekten, an denen Bund, Land und Stadt beteiligt sind, leider nicht wirklich selbstverständlich", so Schmidt.

Saalachspitz wird aufgeweitet

Bei der "Hochwasserschutzmaßnahme Saalachspitz" wird nun das Gewässerbett entlang der Red-Bull-Akademie um rund 20 bis 25 Meter aufgeweitet und der Treppelweg ins Hinterland verlegt. Weiter flussabwärts bis zum Saalachspitz ist gemäß dem Beispiel der bereits verwirklichten "Weichen Ufer" an der Salzach südlich von Oberndorf vorgesehen, die Ufersicherung durchgehend zu entfernen und Anfangs-Aufweitungen mit Maschinen herzustellen. Die Entwicklung der neu geschaffenen Ufer erfolgt durch die Natur in Kombination mit versteckten Ufersicherungen auf dem etwa dreizehn Hektar großen stadteigenen Grundstück.

"Bei den Arbeiten müssen die ufernahen Treppelwege verlegt werden. Es wurde jedoch bereits während der Planung besonderes Augenmerk auf die Erreichbarkeit und Erholungsfunktion dieser stadtnahen und wertvollen Flächen gelegt und innerhalb der ökologischen Begleitplanung ein umfangreiches Wegekonzept erstellt", so Schwaiger.

Neben den Maßnahmen unmittelbar am Ufer der Saalach wird auch der Salzach durch die abschnittsweise Entfernung des Uferschutzes nördlich der "Salzachseen" wieder mehr Raum verschafft. Zudem kann gemeinsam mit der Stadt Salzburg und einigen privaten Grundeigentümern eine Trasse für ein neues zirka 700 Meter langes und als Lebensraum sehr wertvolles Nebengewässer zur Salzach fixiert und nun auch realisiert werden.

"Die geplanten Maßnahmen und die dadurch angestoßene Aktivierung eines natürlichen Geschiebedepots tragen neben der Aufwertung eines stadtnahen Erholungsraumes maßgeblich zur Stabilisierung der Saalach- und Salzachsohle und damit zum nachhaltigen Hochwasserschutz bei. Zukünftig können Familien dort mit ihren Kindern die Natur erleben oder auch einfach spazieren gehen. Durch dieses Projekt entstehen auch flache Uferbereiche, die dazu einladen direkt mit dem Wasser auf Tuchfühlung zu gehen", erläuterte der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Schwaiger.

Gesamtkosten trägt der Bund

Die Gesamtkosten für die Hochwasserschutzsofortmaßnahmen in diesem Abschnitt belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro und werden zu 100 Prozent durch den Bund finanziert.

Am stärksten vom Hochwasser betroffen war unter anderem die rechte Saalachzeile beginnend von der Mündung in die Salzach (Saalachspitz) bis unterhalb der Freilassinger Brücke im Stadtteil Liefering. Dort wurde als Folge der weit fortgeschrittenen Sohleintiefung aufgrund des hohen Geschiebedefizits der vergangenen Jahre das Ufer streckenweise vollständig zerstört und folglich Infrastruktureinrichtungen (Gas, Wasser, Kanal) freigelegt. Über das Sofortmaßnahmenprogramm wurden in diesem Abschnitt zur Sanierung des am schwersten betroffenen Teilabschnitts (Zufahrt zur Red-Bull-Akademie) bereits 750.000 Euro durch die Republik Österreich investiert.

Neben der unmittelbar zur Sicherung des Siedlungsgebietes im Hinterland erforderlichen Wiederherstellung des Uferschutzes entlang der rechten Saalachzeile sind jedoch weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Sohlstabilisierung in der Mündungsstrecke der Saalach dringend erforderlich, die heute offiziell gemeinsam von Land, Bund und Stadt gestartet wurden.

(Quelle: salzburg24)

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