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Wahlbeteiligung bei EU-Wahl unter Wert von 2019

Veröffentlicht: 10. Juni 2024 07:13 Uhr
Deutlich unter der 50-Prozent-Marke lag die Wahlbeteiligung bei den meisten vergangenen EU-Wahlen seit 1999. Einzig 2019 als Reaktion auf den Ibiza-Skandal gingen fast 60 zu den Urnen. Heuer lag sie österreichweit bei 54 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei der EU-Wahl vom gestrigen Sonntag laut dem vorläufigen Ergebnis bei 54,12 Prozent – im Land Salzburg lag sie bei 53,8 Prozent.

Hohe Anzahl an Wahlkarten bei EU-Wahl

Von den knapp 6,4 Millionen Wahlberechtigten in Österreich gaben rund 3,4 Millionen ihre Stimme ab. Nach der Auszählung der noch ausstehenden Briefwahlstimmen könnte sie gemäß einer Hochrechnung von FORESIGHT noch auf 55,8 Prozent klettern.

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Damit würde die Wahlbereitschaft in eine ähnliche Sphäre wie bei der EU-Wahl 2019 klettern. Damals brachte die aufgeheizte Stimmung nach Auffliegen des Ibiza-Skandals und dem am Tag nach der Wahl bevorstehenden Misstrauensantrag gegen den damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) 59,77 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen, nachdem die Wahlbeteiligung zuvor seit 1999 immer unter 50 Prozent gelegen war.

FPÖ bleibt nach Auszählung aller Wahlkarten Sieger der EU-Wahl

Die EU-Wahl am Sonntag hat der FPÖ den erwarteten Sieg eingebracht. Die ÖVP landete vor der SPÖ. Daran änderte sich auch nach der Auszählung der restlichen Wahlkarten am Montagnachmittag nichts mehr.

Auch die sehr hohe Zahl an angeforderten Wahlkarten hatte auf ein hohes Interesse am gestrigen Urnengang hingedeutet: Rund 15 Prozent der Wahlberechtigten bzw. 958.948 Personen haben laut Innenministerium eine solche angefordert. Das stellt einen Rekordwert bei EU-Wahlen dar - und zwar mit Abstand: Im Jahr 2019 lag die Zahl noch bei 686.249 bzw. rund zehn Prozent der Wahlberechtigten.

Höhere Wahlbeteiligung bei Nationalratswahl

Im Vergleich zu Nationalratswahlen ist die Beteiligung von 54,12 Prozent dennoch sehr niedrig. Das Interesse an EU-Wahlen ist traditionell geringer als bei Nationalratswahlen. Nach der ersten Europawahl 1996, an der 67,7 Prozent teilnahmen, lag die Wahlbeteiligung bei den folgenden Urnengängen stets unter 50 Prozent - bis zur letzten Wahl 2019. Den Tiefpunkt erreicht das Interesse an EU-Wahlen im Jahr 2004, als nur noch 42,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Im Vergleich dazu liegt der bisherige Negativrekord bei der Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen bei 74,9 Prozent (2013).

(Quelle: apa)

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