Wahlrechner.at soll den Wählerinnen und Wählern dabei helfen, sich vor der Europawahl 2024 umfassend über die Positionen der kandidierenden Parteien zu informieren. Präsentiert wurde der Wahlrechner erstmals am 5. April.
Wie funktioniert wahlrechner.at?
Das Tool funktioniert ähnlich wie die lange bekannte die bekannte Wahlkabine. So stellt der Wahlrechner den Nutzer:innen rund 40 Fragen, die mit "Dafür" oder "Dagegen" beantwortet werden können. Zusätzlich gibt es die Auswahl „Weiß nicht“ und „Weiter“. Die Angaben der Userinnen und User werden mit den Angaben der Parteien verglichen – man erhält ein Ergebnis, wie die eigenen Angaben mit jenen der Parteien übereinstimmen.
Der österreichische Wahlrechner kooperiert auf europäischer Ebene mit VoteMatch.eu, so können die Nutzer:innen ihre Antworten mit denen von Parteien aus anderen EU- Ländern vergleichen.
Wer soll angesprochen werden?
Zielgruppe ist laut Eigendefinition des Wahlrechners eine möglichst breite Öffentlichkeit, die sich vor der Europawahl informieren will. Wie die Zahlen aus anderen Ländern zeigen, werden Online-Wahlhilfen von Jahr zu Jahr beliebter. Die Online-Wahlhilfe des Projektpartners KohoVolit.eu aus Tschechien erreichte bei den Präsidentschaftswahlen 2023 40 Prozent der Wähler:innen. In Deutschland wurde der Wahl-O-Mat im Vorfeld der letzten Bundestagswahl 2021 21,3 Millionen Mal aufgerufen.
In Österreich wurde im März dieses Jahres die Onlinewahlhilfe „wahlkabine.at“ eingestellt – aus finanziellen Gründen. "Bis auf Weiteres" und damit auch bei der kommenden Nationalratswahl werde wahlkabine.at daher nicht zur Verfügung stehen, hieß es damals von Seiten der Verantwortlichen.
Gestartet worden war die Plattform bei der Nationalratswahl im November 2002, seitdem habe man etwa 30 Wahlgänge auf Bundes- und Länderebene begleitet. Von internationalen Tools habe man sich unterschieden, weil man ein Redaktionsteam und Wissenschafter:innen eingesetzt habe. Zuletzt war eine Crowd-Funding Kampagne initiiert worden, was den Arbeitsaufwand aber weiter erhöht und die Finanzierungsgrundlagen noch prekärer gemacht habe.
Wahlrechner ein Projekt für die Zivilgesellschaft
Der Wahlrechner.at ist eine zivilgesellschaftliche Initiative der Organisationen KohoVolit.eu, wahlbeobachtung.org, PolEdu - Politics & Education, Bizeps, Vokskabin.hu/Andrássy Universität Budapest und dem Gründungsverein Österreichische Demokratiestiftung. Ob er auch bei der Nationalratswahl zur Verfügung stehen wird, ist noch offen.
Der Wahlrechner.at soll ein Projekt aus der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft sein, wird auf der Homepage betont. So unterstützen kooperierenden NGOs das Projekt durch freiwillige Mitarbeit während der Pilotphase. Weiters werden Spenden zur Unterstützung des Projektes gesammelt.
(Quelle: salzburg24)






