Die ÖVP hat bei den Kommunalwahlen am Sonntag in Salzburg ihr bestes Ergebnis in Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) erzielt. Die 100 Prozent in der Gemeinde waren freilich dem Antreten ohne konkurrierende Partei geschuldet. Auf den Plätzen folgen Göming (Flachgau) und Tweng (Lungau) mit 84,4 bzw. 78,7 Prozent Zustimmung. Die 50-Prozent-Hürde wurde von der Volkspartei in 58 der 119 Gemeinden geknackt.
ÖVP mit schwachem Ergebnis in Hallein
Wenig zu holen gab es für die Volkspartei in traditionell roten Hochburgen wie Schwarzach im Pongau (17,0 Prozent) und Bürmoos (14,5 Prozent). Am überraschendsten war jedoch das schlechte ÖVP-Ergebnis von 13,7 Prozent in der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein. Dort hatte man 2014 noch beinahe doppelt so viele Stimmen wie die SPÖ geholt.
SPÖ punktet in traditionellen Hochburgen
Die SPÖ kam am Sonntag in Schwarzach im Pongau (73,0 Prozent), Bürmoos (71,4 Prozent) und Rauris (64,9 Prozent) auf ihre besten Gemeindeergebnisse, über 50 Prozent Stimmanteile gab es aber lediglich in zehn Kommunen. In Anif, Bad Vigaun und Thalgau erzielten die Sozialdemokraten mit 5,5 bzw. 5,8 bzw. 7,8 Prozent ihre niedrigsten Werte.
FPÖ holt in elf Kommunen über 30 Prozent
Die FPÖ konnte in Zederhaus 46,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, gefolgt von Werfenweng (42,1 Prozent) und Stuhlfelden (41,8 Prozent). Die 30-Prozent-Schwelle – was jenem Wert entspricht, den die Freiheitlichen derzeit Umfragen zufolge bei Nationalratswahlen erzielen würden – wurde am Sonntag in elf Kommunen überschritten. Eine FPÖ-Mehrheit gab es am Sonntag aber lediglich in einer einzigen Gemeindestube – und zwar in Stuhlfelden. In Anif (5,4 Prozent), Mattsee (7,5 Prozent) und Puch bei Hallein bzw. Elsbethen (jeweils 8,1 Prozent) konnten die Freiheitlichen nicht reüssieren.
Grüne holen bestes Ergebnis in Seekirchen
Die Grünen waren am Sonntag in 28 Gemeinden am Start, ihr bestes Ergebnis erreichten sie mit 32,8 Prozent als Liste "Lebenswertes Seekirchen" in der neuen Flachgauer Bezirkshauptstadt. In Thalgau kam die Klimaschutz-Partei auf 29,7 Prozent, in Koppl auf 21,6 Prozent. In Anif war mit 4,8 Prozent am wenigsten zu holen.
KPÖ Plus zieht weitere Gemeindevertretungen ein
Die KPÖ Plus trat in drei Kommunen an, wobei die 23,1 Prozent und Platz zwei in der Landeshauptstadt alles überstrahlen. In Wals-Siezenheim (8,8 Prozent) und in Hallein (5,7 Prozent) zogen die Kommunisten neu in die Gemeindevertretungen ein.
NEOS verlieren Mandat in Hallein
Nachdem sie im Vorjahr aus dem Landtag gefallen waren, traten die NEOS lediglich in drei Gemeinden an: Die 3,25 Prozent in der Landeshauptstadt hält die Pinken mit einem Sitz im Gemeinderat, in Hallein verlieren sie trotz der 2,2 Prozent jedoch ihr Mandat. In der Heimatgemeinde der neuen NEOS-Landessprecherin Lisa Aldali kam ihre Liste BLU aber auf immerhin 15 Prozent der Stimmen.
15 Gemeindevertretungen wechseln Mehrheiten
Im Vergleich zur Wahl 2019 wechselten in 15 Gemeindevertretungen die Mehrheitsverhältnisse. Die ÖVP gewann Oberalm und Ramingstein und ist jetzt dort die stärkste Kraft. In Stuhlfelden im Pinzgau erobert die FPÖ Platz eins. Annaberg-Lungötz, Lessach, Mattsee, Mühlbach am Hochkönig, Neumarkt am Wallersee, die Stadt Salzburg, Straßwalchen und Zell am See sind jetzt "rot" und die Sonstigen Listen holten den ersten Platz in Bad Vigaun, Forstau, Hollersbach sowie Neukirchen am Großvenediger.
In vier Kommunen halten Parteien neue Mandatsmehrheiten gegen einen andersfarbigen Bürgermeister: in Lessach ist ein ÖVP-Ortschef mit einer roten Mehrheit konfrontiert, in Golling, Rußbach und Großarl erreichte die ÖVP zwar die Mandatsmehrheit, die SPÖ gewann aber die Bürgermeistersessel.
(Quelle: apa)