Sieben Parteien fiebern auf die Bürgermeisterwahl 2024 hin. Wenn am Sonntag in der Salzburger Landeshauptstadt gewählt wird, geht es um die Nachfolge von Stadtchef Harald Preuner (ÖVP). Die besten Karten haben die Top-Kandidaten Bernhard Auinger (SPÖ), Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) und Florian Kreibich (ÖVP). Wir stellten den drei Politikern die selben Fragen und liefern euch die Antworten auf die brisantesten Themen aus der Welt des Salzburger Sports.
SALZBURG24: Welche Sport-Projekte liegen Ihnen am Herzen und welche wollen Sie umsetzen?
Bernhard Auinger: Es gibt zahlreiche Bewegungs- und Sport-Projekte, die mir am Herzen liegen: Zu meinen Lieblingsprojekten gehören die 'Bewegte Stadt', das Schwimmprojekt für alle Kinder der 2. Volksschule, das Projekt Heimspiel und das Football-Zentrum der Ducks. Ich möchte noch weitere Sport-Großveranstaltungen nach Salzburg holen. Mir liegt sowohl die Unterstützung des Vereinssports als auch der vereinsungebundenen Sport- und Bewegungsangebote am Herzen.
Kay-Michael Dankl: Salzburg braucht ein weiteres Hallenbad, und zwar nicht erst seit der Schließung des Paracelsus-Bades. Salzburg hat selbst mit dem gesperrten Paracelsusbad nur zehn Hallenbad-Schwimmbahnen – im ähnlich großen Linz sind es mehr als doppelt so viele! KPÖ Plus tritt dafür ein, ein weiteres Stadtteilbad im Norden der Stadt zu bauen. Sinnvoll wäre ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken. Außerdem fehlt es an allen Ecken und Enden an Hallen-Slots. Es gilt, die vorhandenen Hallen besser zu nutzen, insbesondere an Wochenenden. Wir unterstützen die Initiativen für eine Skaterhalle und eine Ballsporthalle in der Stadt.
Florian Kreibich: Aus meiner Sicht sollten in der kommenden Funktionsperiode die vorhandenen Sportflächen auch außerhalb der Schul- und Vereinszeiten geöffnet werden, um vor allem auch den Breiten- und nicht vereinsgebundenen Sport zu stärken. Denn Salzburg ist zwar international als Kulturstadt bekannt, in Sachen „Sport“ sind wir aber so etwas wie ein „Hidden Champion“. Dieses große Potential müssen wir nutzen.
Aktuell haben z.B. einige Sportvereine für Hallensportarten „Aufnahmestopps“ verhängt, da Kinder und Jugendliche zwar zunehmend mit den Sportarten (wie z.B. Handball, Basketball, Volleyball, etc.) beginnen würden, zugleich aber der ausreichende Platz (und oftmals auch das Personal) fehlt. Mit einem Personalpool in der Stadt könnte man die Nutzung der Sporthallen optimieren und die Nutzungszeiten deutlich erweitern. Auch die über die Stadt verteilten Bewegungsinseln möchte ich weiter ausbauen, um einen möglichst niederschwelligen Zugang zu Sport und Bewegung zu schaffen.
Sport lebt von Leuchtturmprojekten: Welche möchten Sie in Ihrer Amtszeit in Salzburg realisieren?
Auinger: Ich rede nicht von Leuchtturmprojekten, sondern Projekten, die unmittelbar von den Salzburger:innen genutzt werden können. Ein Hallenbad am Areal in Leopoldskron, der Neubau der überdachten Trainings-Eishalle, sowie eine Multifunktionshalle.
Dankl: Ein weiteres Stadtteil-Hallenbad im Norden der Stadt, eine Skaterhalle sowie eine zusätzliche Ballsporthalle.
Kreibich: Hier liegen mir besonders die Vorhaben für eine Kletterhalle sowie für eine Skaterhalle am Herzen. Für den angedachten Standort der Kletterhalle im Bereich des Europarks prüft meine Abteilung gerade, wie das Projekt dort bestmöglich umsetzbar wäre, für eine Skaterhalle gab es bereits Gespräche mit einem Bauträger, für den die Integration einer Skaterhalle in sein Projekt grundsätzlich denkbar wäre. Diese Überlegungen stehen allerdings noch ganz am Anfang, weshalb ich dazu noch nichts Konkreteres sagen kann.
Wo wollen Sie konkret investieren?
Auinger: In der kommenden Funktionsperiode möchte ich in die drei Großprojekte Trainings-Eishalle, Multifunktionshalle sowie Hallenbad investieren. Weiters müssen wir die bestehende Sport-Infrastruktur sanieren und modernisieren sowie die Bewegungsangebote für die Salzburger:innen weiter ausbauen.
Dankl: In die effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, z.B. Schulhallen an Wochenenden und in den Ferien.
Kreibich: Sollten für die Öffnung der bestehenden Sportflächen außerhalb der Schul- und Vereinszeiten zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich sein, würde ich diese sehr gerne zur Verfügung stellen. Investitionen in einen möglichen Sport- und Freizeit-Bereich im Volksgarten stehen ebenso auf meiner Prioritätenliste, wie die Finanzmittel für die erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen im Austria-Stadion und für den Ausbau der Bewegungsinseln über die gesamte Stadt.
Manche Sport-Infrastrukturen sind sanierungsbedürftig, andere platzen aus allen Nähten: Wie und wo sehen Sie die Zukunft des ...
1) ... Eissports in der Stadt Salzburg?
Auinger: Mit einer geschlossenen Trainings-Eishalle wollen wir einen ganzjährigen Trainingsbetrieb ermöglichen. Langfristig wird man auch die Arena sanieren bzw. modernisieren müssen, da die Technik aus den 1960er Jahren stammt. Der Breitensport braucht dringend die überdachte Trainingsfläche im Volksgarten, und das rasch. Breitensport und Profisport nebeneinander ist für mich die ideale Lösung.
Dankl: Dass Salzburg eine Eishalle braucht, steht außer Frage! Ob die bestehende Halle saniert werden kann oder ob es einen Neubau an einem anderen Standort braucht, ist zu prüfen.
Kreibich: Die Salzburgerinnen und Salzburger und ihre Vereine sollten alle in den Genuss der Eishalle kommen. Darum soll auch durch Errichtung einer geschlossenen Halle die ganzjährige Nutzung ermöglicht werden. Für die große Eisarena besteht jedoch, auch nach Rücksprache mit dem Hauptmieter, kein Neubaubedarf.
2) ... Fußballklubs Austria Salzburg?
Auinger: Das Stadion Maxglan bietet der Austria Salzburg für einen Regionalliga-Betrieb sowie dem Spielbetrieb der Nachwuchsmannschaften eine ideale Heimstätte. Für einen möglichen Aufstieg in die 2. Liga kommt für mich als Heimspielstätte der ersten Mannschaft nur das Stadion Grödig infrage. Hier gibt es eine ligataugliche Infrastruktur samt guter Verkehrsanbindung.
Dankl: Die Austria braucht ein zweitligataugliches Stadion. Dass die Spiele jetzt in Maxglan stattfinden können, mit einigen Adaptionen, ist ein erster guter Schritt. Es ist aber in der Stadionsuche überfällig, den Vorschlag für ein Wohnen-Stadion-Projekt ernsthaft und unvoreingenommen zu prüfen.
Kreibich: Die Heimat der Austria ist und bleibt für mich Maxglan. Eine unbefristete Baubewilligung für Tribüne und Flutlicht inkl. Investitionen zum (Lärm-)Schutz der Anrainerinnen und Anrainer machen einen dauerhaften Verbleib möglich.
... Schwimmsports? Stichwort Verfügbarkeit.
Auinger: Es braucht in der Stadt mindestens ein weiteres Hallenbad mit Lehrschwimmbecken. Am Standort Lepi haben wir beste Voraussetzungen hinsichtlich Personalsynergien, Technik und Parkplätze. Zudem haben wir mit dem Lepi-Bus eine direkte Öffianbindung, auch für einen möglichen Ganzjahresbetrieb. Langfristig kann die Stadt sicherlich noch ein zweites neues Hallenbad vertragen.
Dankl: Entscheidend sind mehr Wasserflächen: ein zweites Stadtteil-Hallenbad, wie das AYA-Bad, mit 50 Meter-Bahnen und einem Standort im Norden der Stadt. Das brauchen sowohl die Schulen für ihre Schwimmkurse, als auch erwachsene Freizeit- und SportschwimmerInnen.
Kreibich: Es ist unbestritten, dass wir in Sachen Schwimmsport bzw. Hallenbädern auch im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten Nachholbedarf haben. Dabei blicke ich zum einen auf die Sportler, zum anderen aber auch auf die Schulen und vor allem an die Kinder, die Schwimmkurse besuchen möchten. Denn die drastisch steigende Zahl an Nichtschwimmern ist Grund zur Besorgnis. Hier müssen wir dringend gegensteuern. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, die Errichtung der neuen, geschlossenen Eishalle mit der Errichtung einer Schwimmhalle zu kombinieren.
Welchen Mehrwert kann der Gaisberg aus sportlicher Sicht für die Salzburger:innen bieten? Gibt es konkrete, neue Pläne?
Auinger: Der Gaisberg ist das Naherholungsgebiet für Wanderer, Spaziergänger:innen und Radfahrer:innen. Leider waren die bisherigen Bemühungen, eine legale Mountain-Bike-Strecke zu schaffen, nicht von Erfolg gekrönt. Ich gebe die Hoffnung aber sicher nicht auf und werde weiterhin gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten an einer Lösung arbeiten. Davon würden Mountain-Biker:innen, aber auch Grundbesitzer:innen profitieren.
Dankl: Der Gaisberg braucht eine Mountain-Bike-Strecke. Die ist seit Jahren im Gespräch und muss endlich kommen. Für Radfahrer:innen, die den Gaisberg auf der Straße befahren wollen, treten wir für eine Beruhigung des Autoverkehrs ein.
Kreibich: Im Falle einer Realisierung der Gaisberg-Seilbahn halte ich die Errichtung eines Mountain-Bike-Trail jedenfalls für sehr sinnvoll.
(Quelle: salzburg24)