In den 119 Salzburger Gemeinden wird in rund einem Monat gewählt. Bei den Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen am 10. März wird entschieden, wer in die Stichwahl am 24. März kommt. Insgesamt dürfen 439.785 Personen ihre Stimmen abgeben. Mittlerweile stehen auch die Kandidatinnen fest. Am Montag wurden alle Wahlvorschläge für die Ortsparlamente sowie Bürgermeister:innen veröffentlicht. 270 Frauen und Männer im Land Salzburg rittern um das Bürgermeisteramt.
Von 119 Bürgermeisterinnen treten 97 wieder an
Von den 119 amtierenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern stellen sich 97 der Wiederwahl. Rupert Bergmüller aus Hüttau ist bereits seit 1993 im Amt und tritt wieder an. Der zweitplatzierte Bürgermeister in diesem Ranking, Helmut Klose (Puch bei Hallein), wurde 1999 gewählt, auch er stellt sich der Wiederwahl. Der am längsten dienende Ortschef Salzburgs ist derzeit noch Peter Brandauer (Werfenweng), er ist seit mehr als 34 Jahren im Amt und tritt nicht mehr an. Bereits vor der Wahl gab es aber schon zahlreiche Wechsel auf dem Bürgermeistersessel. 13 Gemeinden haben in den vergangenen fünf Jahren einen neuen Ortschef bekommen, weil ihre Vorgänger vorzeitig zurückgetreten sind.
60 Jahre Altersunterschied
Bei den 270 Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten gibt es vor allem beim Alter teils große Unterschiede. Mit Abstand der jüngste Bewerber für das höchste Amt in einer Kommune ist Christian Münnich. Er wurde 2002 geboren und tritt in Hallein an. Zwischen ihm und dem 1942 geborenen Franz Kemptner, er tritt in der Flachgauer Gemeinde Mattsee an, liegen 60 Jahre.
Wahlberechtigte nach Bezirken
Nun von den Kandidatinnen und Kandidaten zu den Wahlberechtigten: Auf Platz eins liegt dabei die Landeshauptstadt. 112.733 Männer und Frauen können mitentscheiden. Platz zwei geht an Hallein, in der Tennengauer Salinenstadt sind 15.391 Personen zur Wahl aufgerufen. Schlusslicht in punkto Wahlberechtigte ist Tweng im Lungau. Dort sind es 205 Personen. Die wahlberechtigten Personen in den Bezirkshauptorten im Überblick:
- Stadt Salzburg: 112.733
- Hallein: 15.391
- Seekirchen am Wallersee: 9.089
- St. Johann im Pongau: 8.962
- Zell am See: 7.749
- Tamsweg: 4.800
Wahllokale zwischen 1.231 und 399 Metern
In der Lungauer Gemeinde Tweng befindet sich außerdem das höchstgelegene Wahllokal Salzburgs auf exakt 1.231 Meter Seehöhe. In Oberndorf (Flachgau) wählt man bei der Sportmittelschule auf 399 Meter Seehöhe. Übrigens hat sich die Zahl der Wahllokale noch um zwei auf 519 reduziert, da sie in einen Briefwahlsprengel umgewandelt wurden. Somit gibt es mit Stand 14. Februar 2024 am 10. März exakt 519 Wahllokale in allen Bezirken.
Am meisten Frauen entscheiden in Untertauern
Prozentual die meisten Frauen können in der Pongauer Gemeinde Untertauern bei der Wahl mitentscheiden. 54,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind weiblich, in weiteren 78 Salzburger Orten stellen Frauen die Mehrheit der Wahlberechtigten. In der Landeshauptstadt sind es 53,6 Prozent. „In Ramingstein ist mit 54,0 Prozent der prozentuale Anteil von Männern am höchsten. Insgesamt liegen in 36 Kommunen im Land die Männer vor den Frauen in punkto Anzahl der Wahlberechtigten“, weiß Stefan Senn von der Landesstatistik. Gleichstand in punkto Geschlechter gibt es in den Gemeinden Hintersee, Obertrum am See, Rußbach am Pass Gschütt und Taxenbach.

Zwar gibt es landesweit mehr wahlberechtigte Frauen (51,9 Prozent) als Männer (48,1 Prozent), bei den Kandidaten und Kandidatinnen für den Ortschef sieht die Lage anders aus. Es gibt 270 Bürgermeisterkandidaten, davon 47 Frauen, die Bürgermeisterin werden wollen. In Hallein kämpfen drei Frauen mit um das höchste Amt im Ort, je zwei sind es in Anif, Bruck an der Großglocknerstraße, Bürmoos, Großgmain, Hollersbach im Pinzgau und Nußdorf am Hausberg. In Bürmoos sind beide Kandidatinnen Frauen und in Anif zwei von drei.
Werfenweng besonders jugendlich
Werfenweng im Pongau wird bei der Gemeindewahl am 10. März 2024 über die Wählerinnen und Wähler mit dem geringsten Durchschnittsalter verfügen. 47,3 Jahre sind die Wahlberechtigten dort im Schnitt alt. „Die Kommune mit dem höchsten Durchschnittsalter ist Mauterndorf im Lungau mit 55,2 Jahren. Der Landesschnitt beträgt 51,2 Jahre. Auffällig ist, dass EU-Bürger deutlich jünger sind, ihr Schnitt im Bundesland liegt bei 43,9 Jahre“, so Stefan Senn.

Höchste Wahlbeteiligung 1954
Vor fünf Jahren haben 63,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme bei der Gemeindewahl abgegeben. Regional war diese sehr unterschiedlich. 93,8 Prozent stimmten in Forstau ab, 48,2 Prozent waren es in der Landeshauptstadt. Die höchste Wahlbeteiligung bei einer Gemeindewahl landesweit gab es 1954. 90,2 Prozent der Salzburger gingen vor 70 Jahren zu den Wahlurnen. 30 Jahre später, 1984, fiel die Wahlbeteiligung mit 79,7 Prozent erstmals unter 80 Prozent. Seit 1994 wird in Salzburg übrigens auch der Bürgermeister direkt gewählt, mit Ausnahme der Landeshauptstadt, wo die erste Direktwahl des Bürgermeisters 1999 stattfand.
Ausgangslage auf Gemeindeebene
Beim kommunalen Urnengang vor fünf Jahren wurden 2.134 Mandate vergeben und 119 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Die ÖVP erreichte damals 47,5 Prozent (126.355 Stimmen), die SPÖ 27,6 Prozent (73.304 Stimmen), die FPÖ 10,1 Prozent (26.745 Stimmen), GRÜNE 7,5 Prozent (19.850 Stimmen) und Sonstige 7,4 Prozent (19.644 Stimmen). Bei den Chefinnen und Chefs im Ort sah das Ergebnis nach dem 24. März 2019 wie folgt aus: Die ÖVP holte 96 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die SPÖ 18, die FPÖ einen und Sonstige vier. Durch Wechsel an der Ortsspitze sind es derzeit 98 für die ÖVP, 17 für die SPÖ und vier Sonstige.
(Quelle: salzburg24)