Aus dem Nichts auf zwei Mandate: Damit hat die KPÖ Plus in Wals-Siezenheim (Flachgau) nicht gerechnet. „Ich kann es noch gar nicht fassen“, so die Spitzenkandidatin Katharina Gruber heute im Gespräch mit SALZBURG24. Gemeinsam mit ihrem Parteikollegen Martin Lindner wolle sie im Gemeinderat künftig eine „Kontrollfunktion“ einnehmen – und Bürgermeister Andreas Hasenöhrl (ÖVP) an seine Wahlversprechen erinnern.
KPÖ-Erfolg in Wals: "Menschen wollen Veränderung"
Die Themen der KPÖ in der Gemeinde Wals-Siezenheim sind im Grunde dieselben wie in der Salzburger Landeshauptstadt. Es geht um leistbares Wohnen, Kinderbetreuungsplätze und Soziales. Gruber vermutet, dass man damit vor allem bei jungen Familien gepunktet hat. Ob es einen Zusammenhang mit den Verlusten bei ÖVP und FPÖ geben könnte? „Ich weiß es nicht“, gibt die 42-Jährige zu. Sie sehe die 8,8 Prozent Zustimmung jedenfalls als deutliches Signal: „Die Menschen wollen Veränderung.“
Die KPÖ ist damit hinter der ÖVP mit 56 Prozent der Stimmen (15 Mandate), der FPÖ mit 11,5 Prozent der Stimmen (3 Mandate), der NBL mit 10,9 Prozent der Stimmen (3 Mandate) und der SPÖ mit 10,4 Prozent der Stimmen (2 Mandate) fünftstärkste Kraft im Walser Gemeinderat.
Gruber will Soziales in den Gemeinderat bringen
Sie selbst sei von den Großparteien enttäuscht, wie sie schon im Dezember bei der Ankündigung ihrer Kandidatur betonte. Die ÖVP habe in Wals „den Wildwuchs an Betriebsansiedlungen vorangetrieben“, gleichzeitig seien soziale Anliegen unter den Tisch gefallen. Auch „Lücken im öffentlichen Verkehr“ prangert die Lehrerin an: „Mit dem Fahrrad brauche ich 15 Minuten von Viehhausen zur Schule in Lehen. Mit dem Auto sind es 20 Minuten, aber mit dem Bus eine dreiviertel Stunde. Hier braucht es ein ordentliches Angebot und Anreize zum Umsteigen.“
Das Ziel für die nächsten Jahre sei, „die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung in den Gemeinderat hineinzutragen“, wie sie heute betont. Sie sehe das als ernstzunehmende Aufgabe. Für das Bürgermeisteramt habe man sich ganz bewusst nicht beworben – auch weil man sich in diesem Rennen keine Chancen ausgerechnet habe. Man wolle die kommenden fünf Jahre auch nutzen, um sich in der Gemeinde zu beweisen. Bei der nächsten Gemeinde- und Bürgermeisterwahl könnte es dann anders aussehen: „Probieren könnten wir es ja. Mehr als eine Wahl verlieren kann man nicht.“
Wer ist Katharina Gruber?
Katharina Gruber verbrachte ihre Kindheit in Niederösterreich, Oberösterreich und schließlich in der Riedenburg in der Stadt Salzburg. Sie besuchte die Pädagogische Akademie und absolvierte dort eine Ausbildung zur Sonderschullehrerin. Sie arbeitete sieben Jahre lang beim Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik Aiglhof, bevor sie 2013 zur Josef-Rehrl-Schule in Lehen wechselte. 2010 verschlug es Gruber in die Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim, wo sie 2024 für die KPÖ Plus für den Gemeinderat kandidierte und gemeinsam mit ihrem Kollegen Martin Lindner zwei Mandate erreichte.
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(Quelle: salzburg24)







