Mit fast 440.000 Wahlberechtigten war die Gemeinde- und Bürgermeisterwahl am Sonntag die zahlenmäßig größte Wahl in der Geschichte Salzburgs. Die ÖVP konnte sich die Mehrheit in den meisten Gemeinden sichern, verlor aber die Macht in der Mozartstadt.
So hat die Stadt Salzburg gewählt
Am späten Sonntagabend lagen die Endergebnisse mit Wahlkarten vor. Die SPÖ ist in der Stadt Salzburg die stimmenstärkste Fraktion und erreicht 25,59 Prozent. Dahinter folgt die KPÖ Plus mit 23,12 Prozent.
Schwere Verluste musste die ÖVP im Vergleich zu 2019 hinnehmen: Die Volkspartei erreichte 20,76 Prozent und verlor fast 16 Prozent. Für Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer ein enttäuschendes Ergebnis, wie er sagt. FPÖ und Bürgerliste trennten vor Auszählung der knapp 14.000 Wahlkarten nur elf Stimmen. Die FPÖ kam auf 11,78 Prozent und die Bürgerliste landete bei 11,76 Prozent. Schlussendlich entfielen aber 10,77 Prozent auf die Blauen und 12,72 Prozent auf die Grüne Bürgerliste. Somit schafft es die Bürgerliste in die Stadtregierung. Die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt liegt mit den Briefwahlstimmen bei 54,3 Prozent.
Absolute für SPÖ in Hallein
Für die zuletzt in Salzburg nicht gerade von Erfolgen verwöhnte SPÖ gab es aber auch in anderen Städten des Landes großen Grund zum Jubeln: Geradezu fulminant endete für sie der Urnengang in der zweitgrößten Stadt Hallein. Dort fuhr sie mit 52 Prozent eine absolute Rathaus-Mehrheit ein, und das, obwohl acht Listen zur Wahl standen. Und Bürgermeister Alexander Stangassinger konnte knapp 63 Prozent aller Wählerinnen und Wähler überzeugen – er muss damit nicht einmal in die Stichwahl, was angesichts von insgesamt sieben Kandidaten allseits erwartet worden war. Auch die Bergstadt Zell am See hat nun wieder eine rote Mehrheit, ebenso wie Neumarkt am Wallersee, wo SPÖ-Landesparteichef David Egger das Ergebnis in Rot drehen konnte und auch mit knappem Vorsprung in die Bürgermeister-Stichwahl geht.
ÖVP bleibt dominierende Kraft im Land
Unter dem Strich bleibt dennoch die Salzburger Volkspartei die klar tonangebende Kraft in den 119 Gemeinden. Sie verlor zwar landesweit 7,7 Prozentpunkte, blieb aber mit 39,9 Prozent unangefochten stärkste Partei auf kommunaler Ebene. Die SPÖ konnte ihr Ergebnis von 2019 mit 26,8 Prozent (minus 0,7) halten, die FPÖ legte 3,3 Punkte auf 13,3 Prozent zu, die Grünen kamen auf 7,1 Prozent (minus 0,3), die NEOS 0,8 (minus 0,8), die KPÖ Plus schaffte 5,4 Prozent (plus 4,6) der Rest entfiel auf Namen- oder Gemeinschaftslisten.
Bei der Zahl der Mandate in den Gemeindevertretungen kam die ÖVP landesweit auf 1.061 Sitze, ein Minus von 92 Mandaten im Vergleich zum Ergebnis von 2019. Die SPÖ holte heute 549 Mandate (minus 10), die FPÖ 295 (plus 82), die Grünen 79 (minus 7), die NEOS 1 (minus 7), die KPÖ Plus 13 (plus 12) und diverse Namens- oder Sammellisten 166 (plus 52). In Summe wurden heute 2.162 Mandate vergeben, das sind um 28 mehr als vor fünf Jahren (2.134), weil sich die Mandatszahl aus der Einwohnerzahl ergibt und es in elf Gemeinden zu Veränderungen im Vergleich zu 2019 gekommen ist. 8.252 Personen haben sich heuer um einen Sitz beworben, 2.544 davon sind Frauen (rund 31 Prozent).
Landesweite Wahlbeteiligung bei 65,9 Prozent
Die Wahlbeteiligung bei den Gemeindevertretungs-und Bürgermeisterwahlen in Salzburg ist nach dem historischen Tiefststand von vor fünf Jahren am Sonntag wieder leicht gestiegen. Sie lag im gesamten Bundesland heute bei 65,9 Prozent – ein Plus von 2,8 Prozentpunkten gegenüber 2019.
Stichwahlen in diesen Salzburger Gemeinden:
Neben der Landeshauptstadt gibt es in 13 weiteren Gemeinden erst am 24. März eine Entscheidung.
- Stadt Salzburg
- Forstau
- Neukirchen am Großvenediger
- Bad Vigaun
- Schleedorf
- Bad Hofgastein
- St. Johann im Pongau
- Neumarkt am Wallersee
- Oberalm
- Strobl
- Bad Gastein
- Puch
- Mühlbach am Hochkönig
- Saalfelden
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(Quelle: salzburg24)