Stichwahlen

ÖVP muss um Mattsee kämpfen

Veröffentlicht: 18. März 2019 11:51 Uhr
Wenn die Salzburgerinnen und Salzburger am Sonntag bei den Bürgermeister-Stichwahlen erneut ihre Stimme abgeben, wird es in so mancher Gemeinde besonders spannend werden. Mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen ist etwa in der Flachgauer Gemeinde Mattsee zu rechnen. Die ÖVP versucht auf den letzten Metern noch alles, um den knappen Vorsprung von 30 Stimmen auszubauen. Dafür gibt es auch extra Unterstützung von Landeshauptmann und Bundeskanzler.

30 Stimmen trennen die beiden Bürgermeister-Kandidaten Herbert Mödlhammer (ÖVP) und Michael Schwarzmayr (SPÖ) voneinander. Der 55-jährige Mödlhammer – er kommt aus der Privatwirtschaft und war zuletzt als Vertriebsleiter eines Möbelkonzerns tätig – ist Wunschkandidat von Noch-Bürgermeister Rene Kuel, der nach sieben Jahren in dieser Funktion im September letzten Jahres seinen Rückzug aus der Politik bekanntgab. Bei der Wahl am 10. März holte der Manager 44,6 Prozent der Wählerstimmen – das ist im Vergleich zu Kuels 85 Prozent im Jahr 2014 ein sattes Minus von 40,4 Prozent.

Gleichzeitig gelang dem SPÖ-Kandidaten Michael Schwarzmayr eine Überraschung. Der 30-jährige Bankangestellte konnte 43 Prozent der Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen und landete damit nur knapp hinter Mödlhammer.

Verluste für ÖVP auch im Gemeinderat

Die ÖVP, die die Flachgauer Gemeinde seit vielen Jahren dominierte, musste auch im Gemeinderat Einbußen hinnehmen. Von den bislang elf Mandaten kommen die Schwarzen jetzt nur mehr auf acht. Die drei verlorenen Sitze gehen quasi 1:1 zur SPÖ, die damit ihre Mandate verdoppeln. Grüne und FPÖ können ihre drei bzw. zwei Mandate im Gemeinderat halten.

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Mödlhammer zu wenig in Mattsee präsent?

„Auch wenn es Verluste gab, ist die ÖVP klare Nummer 1 und auch Herbert Mödlhammer geht als erster in die Stichwahl“, zeigt sich ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer auf SALZBURG24-Anfrage optimistisch. Dass Mödlhammer als Bürgermeister-Kandidat (im Bild: Zweiter von links) „wohl zu wenig präsent“ war, räumt Mayer ein. „Er musste sich beruflich zuerst freispielen, das war in seiner Position sehr zeitaufwendig.“ Dafür setze man jetzt alles daran, dass die ÖVP die Stichwahl in Mattsee auch gewinnt. Und „alles“ heißt offenbar wirklich alles. Neben zusätzlichen Plakaten wirbt jetzt auch politische Prominenz für den schwarzen Kandidaten. So kam am Samstag Landeshauptmann Wilfried Haslauer (begleitet von Helmut Mödlhammer, ehemaliger Gemeindebundpräsident und LAbg. Josef Schöchl, siehe oben) zum Frühstück in die Seengemeinde und Bundeskanzler Sebastian Kurz wendet sich in einem Facebook-Video direkt an die Mattseerinnen und Mattseer.

Schwarzmayr macht Gespräche zum Programm

Prominente Schützenhilfe wie Mödlhammer brauche Michael Schwarzmayr hingegen nicht, ist sich SPÖ-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes sicher. Der 30-Jährige war im Wahlkampf besonders präsent und setzte vorwiegend auf Hausbesuche und persönliche Gespräche. „Sein Programm ist das Ergebnis vieler Gespräche“, sagt Mathes im Gespräch mit S24. Und weiter: „Ich bin sehr optimistisch, dass der Bürgermeister von Mattsee schon in wenigen Tagen Michael Schwarzmayr heißen wird.“

Wer tatsächlich neuer Ortschef für die kommenden fünf Jahre sein und die Entwicklung der Gemeinde mitprägen wird, entscheiden am Sonntag die Mattseerinnen und Mattseer. Und dabei wird es auf jede einzelne Stimme ankommen.

(Quelle: salzburg24)

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