Fehler bei Auszählung

Wahl in Golling: Stimmen für SPÖ mit FPÖ vertauscht

Veröffentlicht: 14. März 2024 10:36 Uhr
Zu einem Fehler bei der Übermittlung der Stimmen dürfte es vergangenen Sonntag bei der Gemeinderatswahl in Golling gekommen sein: Stimmen für die SPÖ sollen bei der FPÖ gelandet sein. Nun könnte es sein, dass komplett neu ausgezählt werden muss.

In Golling (Tennengau) gab es bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl am Sonntag große Veränderungen: SPÖ-Kandidat Martin Dietrich setzte sich mit 56 Prozent gegen den amtierenden Bürgermeister Peter Harlander von der ÖVP (44 Prozent) durch. Im Gemeinderat hingegen blieb die ÖVP mit 9 Mandaten vor der SPÖ mit 8 Mandaten stärkste Kraft. Das könnte sich nun ändern, denn bei der Auszählung der Stimmen ist laut Dietrich ein Fehler unterlaufen.

Fehler bei Übermittlung der Daten?

Im Wahllokal Obergäu seien die Stimmen zwar richtig ausgezählt worden, bei der Übermittlung der Daten seien aber die Stimmen für SPÖ und FPÖ verwechselt und damit falsch zugeordnet worden, sagte der neugewählte Bürgermeister Martin Dietrich zur APA. Einem Mitarbeiter im Gemeindeamt sei aufgefallen, dass beim Ergebnis dieses Wahllokals etwas nicht stimmen könne. "Weil der Wahlakt schon geschlossen war, haben wir das Ergebnis beeinsprucht und eine Korrektur des Ergebnisses beantragt", sagte Dietrich.

Das am Sonntag übermittelte Wahlergebnis in Golling:

Wahl in Golling: FPÖ für Neuauszählung

"Ich habe selbst bei der Wahl in der Stadt Salzburg mitgeholfen und kann nur sagen, dass die App mitunter nicht funktionierte und Ergebnisse telefonisch weitergegeben werden mussten. Da kann natürlich einmal etwas passieren", so FPÖ-Sprecher Dom Kamper gegenüber SALZBURG24 am Donnerstag. Er spricht sich für eine Neuauszählung der Stimmen aus.

 

Wahlbehörde soll für Klarheit sorgen

Es gehe um eine Differenz von 235 Stimmen. Das seien rund zehn Prozent aller Stimmen – insgesamt wurden 2.426 gültige Stimmen gezählt. „Die Wahlbehörde muss nun alles tun, damit das Ergebnis nachvollziehbar und glaubhaft ist. Wenn dazu eine Neuauszählung notwendig ist, dann soll es so sein", teilt SPÖ-Pressesprecher Daniel Winter im Gespräch mit SALZBURG24 mit.

ÖVP könnte Mehrheit im Gemeinderat verlieren

Weitreichende Auswirkungen hat der Fehler hingegen für ÖVP: Nach dem vorläufigen Ergebnis hatte in der Gemeindevertretung die ÖVP mit neun Mandaten noch knapp die Nase vor der SPÖ (8 Mandate), die FPÖ kam auf vier Sitze. Sollten nun – wie zu erwarten – zwei blaue Mandate zur SPÖ wandern, hätte diese in der Gemeindevertretung mit zehn Mandaten die relative Mehrheit. Die ÖVP bliebe bei ihren neun Mandaten, die FPÖ hält dann nur mehr bei zwei Sitzen. „Dieses Ergebnis ist mit Blick auf die Bürgermeisterwahl auch viel plausibler“, teilt Winter weiter mit.

Wie es weitergeht, muss nun die Bezirkswahlbehörde entscheiden. In einer Sitzung am Freitag könnte der Entschluss zu einer Neuauszählung der Stimmen in Golling fallen.

(Quelle: salzburg24)

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