Hinter der Schutzbrille leuchten aufmerksame Kinderaugen, während kleine Finger vorsichtig zwei Elektroden in eine aufgeschnittene Zitrone stecken. "Passt", meint die junge Forscherin, als die an die Zitrone angeschlossene Uhr plötzlich aufleuchtet. "Stromkreis geschlossen", erklärt das Mädchen. Nun müsse sie aber weiter: Sie sei heute nämlich für das Protokollieren der Messergebnisse in der Wetterstation zuständig. Und weil es gestern geregnet habe, gebe es heute unter dem Mikroskop einen Regenwurm zu sehen.
"Spürnasenecken" für Kindergärten in allen Bezirken
So wie die junge Forscherin sollen in Zukunft Kindergartenkinder in allen Salzburger Bezirken experimentieren können. 31 Kindergärten mit "Spürnasenecke" gibt es bereits. Davon neun in der Landeshauptstadt, elf im Flachgau, sechs im Tennengau und fünf im Pongau. Nun sollen weitere kindgerechte Forscherlabore in 30 Kindergärten eingerichtet werden.
"Die Spürnasenecken tragen dazu bei, das Interesse bei Kindern für die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu wecken", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der Präsentation des Plans am Dienstag. Es gelte, gerade bei den Kleinsten anzusetzen.
Landesrätin Martina Berthold (Grüne): "Zu wenige Frauen begeistern sich für Ausbildungen und Forschungen im Bereich der Naturwissenschaft. In den Spürnasenecken werden bereits die Jüngsten spielerisch ermutigt, in diese Welt einzutauchen. Es liegt an uns, vor allem den Mädchen die Faszination am Forschen zu wecken."
Eigene Möbel und Forscherutensilien für junge Forscher
Die FH Kuchl hat dafür eigens Möbel entwickelt und stellt verschiedenste Forscheruntensilien aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Technik, pädagogische Einschulungen sowie Weiterbildungen für die Pädagogen zur Verfügung. Mit an Bord sind beim Projekt Spürnasenecke auch das Land, die Wirtschaftskammer und das W&H Dentalwerk Bürmoos.
Für Wirtschaftskammer Salzburg Direktor-Stellvertreter Manfred Pammer ist die Frage der Fachkräfte für die gesamte Wirtschaft in Salzburg Dreh- und Angelpunkt für die zukünftige Positionierung des Wirtschaftsstandorts. "Im Zeitalter der Digitalisierung brauchen wir insbesondere mehr Techniker und IT-Fachleute. Die Grundlage dafür ist ein spielerisches Hineinwachsen in die Welt von Technik und Naturwissenschaften."
"Meine Auffassung ist: Wer ernten will, muss auch säen. Somit ist die Industrie aufgerufen, frühzeitig die Nachwuchsförderung zu unterstützen", so W&H Dentalwerk-Geschäftsführer Peter Malata.
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(Quelle: salzburg24)