Große Wissenslücken

Die wichtigsten Fakten zum Pfand auf Dosen und Flaschen

Veröffentlicht: 25. März 2025 15:37 Uhr
Die Einführung des Pfands auf Mehrwegflaschen stößt bei den Österreicher:innen zwar auf breite Zustimmung, viele haben aber ihre Schwierigkeiten damit. Wir haben deshalb die wichtigsten Fakten zum neuen Pfandsystem für euch zusammengefasst.

Die Österreicherinnen und Österreicher begrüßen die Einführung des Pfands auf Mehrwegflaschen. Bei einer Umfrage des Marktforschungsinstituts TQS im Auftrag von Fritz-Kola unterstützten 78 Prozent die Einführung des Systems. Gleichzeitig offenbarte die Umfrage auch deutliche Wissenslücken. „Damit mehr Menschen Mehrwegflaschen nutzen, braucht es einfach verständliche Informationen und klare Kennzeichnung auf den Flaschen“, sagte Daniela Einsiedler von „Die Umweltberatung“.

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So wusste etwa jede dritte Person (30 Prozent) nicht, woran man Mehrwegflaschen erkennt. 40 Prozent konnten auch nicht korrekt beantworten, was mit den Flaschen nach der Rückgabe passiert. Fast ein Drittel (28 Prozent) glaubte, dass Glasflaschen eingeschmolzen oder gelagert und anschließend recycelt werden. Besonders auffällig ist der Wissensrückstand bei den 16- bis 29-Jährigen: Nur 47 Prozent dieser Altersgruppe wussten, dass Glas-Mehrwegflaschen wiederbefüllt werden.

Wichtige Fakten zum Pfandsystem:

  • Erkennungsmerkmale: Getränkeverpackungen sind mit Pfandlogo gekennzeichnet – kann mittels App über Barcode überprüft werden.
  • Zustand der Verpackung: Flaschen und Dosen müssen leer und unzerdrückt sein – Etikett muss lesbar sein. 
  • Ausnahmen bis Ende 2025: Produkte ohne Pfandlogo dürfen noch verkauft werden – dafür wird kein Pfand ausbezahlt. 
  • Rücknahmestellen: Nehmen ausschließlich Produkte mit Pfandlogo oder Barcodekontrolle zurück. 
  • Pfanderstattung: Nur für Produkte im österreichischen Pfandsystem.
  • Deckel und Stöpsel: Verschluss der Verpackung ist für die Rücknahme und Erstattung nicht nötig.

„Mehrweg ist ein Paradebeispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft. Damit mehr Menschen Mehrwegflaschen nutzen, braucht es einfach verständliche Informationen und klare Kennzeichnung auf den Flaschen. Das hilft den Menschen dabei, sich bewusst für Mehrwegflaschen zu entscheiden. Einheitliche Flaschenformen machen die Handhabung einfacher für alle Beteiligten – egal ob bei Produktion, Einkauf oder Rücknahme. Je mehr Flaschen im Mehrwegsystem geführt werden, desto besser für die Umwelt“, erklärte Einsiedler, Expertin für Kreislaufwirtschaft.

Mehrheit sammelt und retourniert Pfandflaschen und Co

Trotz Wissenslücken zeigen die Änderungen im Pfandsystem Wirkung: 81 Prozent der Befragten gaben an, Mehrwegflaschen, PET-Flaschen und Dosen seit Anfang 2025 häufiger zurückzubringen. 78 Prozent bewerteten das einheitliche Pfand von 20 Cent als sinnvoll und nachvollziehbar. Die Höhe des Pfands spielt auch eine entscheidende Rolle: Für mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hatte sie einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Rückgabe von Mehrwegflaschen. Besonders stark ist dieser Effekt bei den 16- bis 29-Jährigen, von denen 67 Prozent angeben, dass die Pfandhöhe ihre Rückgabebereitschaft maßgeblich beeinflusst.

„Die aktuellen Pfandwerte spiegelten seit längerem nicht mehr den (Wiederbeschaffungs-)Wert einer Flasche wider und wären vom neu eingeführten Einwegpfand entkoppelt gewesen. Insbesondere Letzteres würde dazu führen, dass immer mehr Mehrwegflaschen liegen bleiben. Generell tragen höhere Pfandsätze dazu bei, dass leere Flaschen konsequent in den Mehrweg-Kreislauf zurückgeführt werden. Das ist essenziell, für die Produzenten, aber vor allem für eine nachhaltige und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft“, sagte Fritz-Kola-Geschäftsführer Florian Weins.

(Quelle: apa)

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