Ähnlich wie in 1970er-Jahren

Gaspreis-Schock würde Jobs kosten

ARCHIV - ILLUSTRATION - Euro-Scheine liegen neben einer Gasflamme auf einem Küchenherd in Frankfurt (Oder), am 08.09.2010. Im Streit um eine unwirksame Gaspreis-Anpassungsklausel spricht der Bundesgerichtshof (BGH) am Mittwoch (14.03.2012) sein Urteil. Viele Gasversorger hatten Jahrzehnte lang eine Klausel verwendet, die ihnen eine stetige Anhebung der Preise zubilligte. Der BGH hatte diese im Jahr 2004 für nichtig erklärt. Weil in den Verträgen so eine Lücke entstand, ist aus Sicht des BGH nun eine Regelung nötig, die sowohl den Kunden als auch den Gasversorgern gerecht wird. Foto: Patrick Pleul dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Veröffentlicht: 25. Februar 2022 09:22 Uhr
Ein Gaspreis-Schock durch die Ukraine-Krise könnte sich auf die österreichische Wirtschaft ähnlich wie die Ölpreisschocks in den 1970er-Jahren auswirken, nämlich Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze kosten, aber auch Investitionen zur Verringerung der Energieintensität auslösen - das hat eine Modellrechnung des Wiener Centre of Economic Scenario Analysis and Research (CESAR) ergeben.
SALZBURG24 (alb)

CESAR-Gründer Kurt Kratena hat angenommen, dass sich der Gaspreis im Zeitraum 2022 bis 2030 gegenüber bisherigen Preisprognosen verdoppelt. Das würde in Österreich zu einem Anstieg der Verbraucherpreise von Gas um 80 Prozent führen, Strom würde sich für die Endkunden um 9,5 Prozent verteuern, hat der Ökonom berechnet. Die Realeinkommen wären dann um ein Prozent geringer, verglichen mit der bisher erwarteten Gaspreis-Entwicklung. Der private Konsum würde um 0,4 Prozent gedämpft.

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Gas-Verteuerung würde Arbeitsplätze kosten

Eine so starke Verteuerung von Erdgas durch den Ukraine-Krieg würde sich auch auf die Beschäftigung in Österreich negativ auswirken und 6.900 bis gut 10.000 Vollzeit-Arbeitsplätze kosten. Profitieren würde hingegen die Umwelt: Der Energie-Endverbrauch würde um 4 Prozent geringer ausfallen, die CO2-Emissionen um 2,8 Mio. Tonnen.

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Positiv beeinflusst würde die gesamtwirtschaftliche Nachfrage von den Investitionen der Unternehmen in höhere Energieeffizienz und Energieträgerumstellung, sagt Kratena. Die gesamten Bruttoanlageinvestitionen wären um 0,1 Prozent höher. Die Ausgaben der Haushalte für Wohnungssanierungen würden ebenfalls steigen, der Ökonom schätzt die Sanierungsrate bis 2030 auf 0,9 Prozent, statt bisher 0,6 Prozent. Auch der Heizungstausch von Gas zu Wärmepumpen, Fernwärme und biogenen Energieträgern beschleunigt sich in diesem Szenario.

Preissteigerung auch bei Strom zu erwarten

Der Verbrauch von Erdgas geht gegenüber dem "Baseline"-Szenario um 17 Prozent zurück, während erneuerbare Energieträger Zuwächse verzeichnen. Strom würde sich ebenfalls verteuern, der Stromverbrauch um etwa 6 Prozent sinken.

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Die Beschäftigung sinkt (gegenüber dem "Baseline") v.a. in den vom privaten Konsum abhängigen Sektoren (Nahrungsmittel, Dienstleistungen) und steigt in jenen Sektoren, die von den höheren Investitionen profitieren (Metallerzeugnisse, Maschinenbau, Bauwirtschaft).

(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (alb)
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