Gerade rund um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel werden besonders viele Skitourengeher erwartet, vor allem auf den Pisten werde wohl mehr los sein als jemals zuvor, prognostizieren alpine Organisationen wie der Alpenverein, die Naturfreunde und die Salzburger Berg- und Skiführer in einer Aussendung. Sie warnen deshalb nicht nur vor sozialen Konflikten, etwa weil einem vor der Nase der Parkplatz weggeschnappt wird, sondern mahnen vor allem Respekt gegenüber der Natur und den eigenen Grenzen ein.
Bis zu 600.000 Skitourengeher in Österreich
Laut Alpenverein nimmt die Zahl der Tourengeher jedes Jahr weiter zu: 500.000 bis 600.000 Skitourengeher soll es allein in Österreich geben. „Wir gehen aktuell auch davon aus, dass im kommenden Winter mit bis zu 20 Prozent mehr Tourengehern gerechnet werden kann“, erklärt Clemens Matt, Generalsekretär des Alpenvereins.
Respekt gegenüber Wildtieren und Natur
Wer auf der Piste unterwegs ist, sollte sich unbedingt an die offiziellen Aufstiegs- und Abfahrtsrouten halten. Das gewährt nicht nur, dass man in überwiegend lawinensicherem Gebiet unterwegs ist, sondern tut Tieren und Wald gut. Wildruhegebiete sowie Aufforstungs- und Jungwuchsflächen kommt man gar nicht erst zu nahe, ergo können Wintersportler dort auch keine Schäden anrichten.
Die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ bietet Tipps sowie eine Karte der tierischen Ruhezonen an. Bei der Tourenplanung, sollte man sich auch über die sensiblen Lebensräume informieren. Das sollten Wintersportler beachten:
- Ruhezonen beachten: Sie sind Rückzugsgebiete für Wildtiere und seltene Pflanzen.
- Im Wald auf den markierten Routen und Wegen bleiben: So können die Wildtiere sich an Wanderer und Freizeitsportler gewöhnen.
- Waldränder und schneefreie Flächen meiden: Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
- Hunde an der Leine führen: Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden.
Annehmlichkeiten bei Pistentouren
Skitouren auf einer Piste bringen eine Reihe an Annehmlichkeiten mit sich: Präparierte Abfahrten, Lawinensicherheit, einen geräumten Parkplatz sowie Toilettenanlagen. Die drei alpinen Organisationen betonen ausdrücklich, dass deshalb das Verlangen einer Gebühr für die Nutzung verständlich sei und respektiert werden müsse. Das Ziel ist ein friedliches Miteinander von Skifahrern und Tourengehern bzw. Schneeschuhwanderern auf der Piste.
Regeln für Tourengeher
Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft und Vorstand der Schmittenhöhebahn AG, appelliert daran, dass sich Tourengeher an die Vorgaben der Betreiber halten und informieren, wann sie auf die Piste dürfen. Derzeit werde vielfach sogar tagsüber mit Seilwinde präpariert, er empfiehlt einen Anruf beim Liftbetreiber. Alpenvereine und das Kuratorium für Alpine Sicherheit haben schon vor einigen Jahren zehn Regeln aufgestellt:
- Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.
- Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten. Bei Pisteneinsätzen kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen.
- Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.
- Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.
- Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren. Über Nacht festgefrorene Spuren können die Pistenqualität stark beeinträchtigen.
- Bis 22.30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen.
- Sichtbar machen: Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden.
- Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen.
- Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.
- Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten.
Lawinenlage und Routenplanung
Freilich sind auch auf den Bergen die Corona-Maßnahmen zu beachten. Worauf ihr achten müsst, haben wir HIER für euch zusammengefasst. Zu guter Letzt gilt vor jeder Skitour: Route sorgfältig planen, nicht zu spät losstarten, Ausrüstung überprüfen und die Lawinenlage checken.
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