In Niederösterreich hat sich die Hochwassersituation am Mittwoch weiter entspannt. Die Pegel waren großteils im Sinken. Die Aufräumarbeiten nach Überschwemmungen gingen weiter. Am Mittwoch laufen die Aufräumarbeiten laut dem Landesvize „voll an“, insgesamt stehen 18 Katastrophenhilfsdienstzüge im Einsatz: „1.300 Soldatinnen und Soldaten helfen mit Hubschraubern, schwerem Gerät und im Rahmen des Assistenzeinsatzes, heute kommen zusätzliche Pionier-Kräfte aus Salzburg dazu.“
Pionier-Kräfte rücken aus Salzburg an
Wie Presseoffizier René Auer im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch erklärt, seien 140 Soldatinnen und Soldaten des Pionierbataillons 2 heute Vormittag von Salzburg in Richtung Niederösterreich abgerückt. Wie lange die Kräfte vor Ort im Einsatz sein werden, lasse sich nur schwer sagen. „Jetzt, wo sich die Wetterlage entspannt, geht das große Aufräumen für die Kräfte des Bundesheeres erst los.“ Auch 256 Floriani aus Salzburg unterstützen die Einsatzkräfte nach in Niederösterreich.
Das bestätigt auch der niederösterreichische LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): Mit den fallenden Pegeln werde auch „das Ausmaß der verheerenden Schäden immer sichtbarer“. Auch in der Nacht auf Mittwoch war die Feuerwehr mit Auspumparbeiten und Dammwachen beschäftigt, teilte Klaus Stebal vom Landeskommando mit.
„Die Pegel fallen, die Hoffnung steigt. Für die Einsatzkräfte war die heutige Nacht im Vergleich zu den letzten Nächten vergleichsweise ruhig“, berichtete Pernkopf, der Einsatzleiter des Landesführungsstabs.
Fast 1.400 Objekte wurden den Angaben zufolge insgesamt bisher vorsorglich evakuiert. 87 Personen wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. 18 Ortschaften bzw. Gebiete waren am Mittwoch nicht erreichbar, der Schwerpunkt der betroffenen Gebiete lag im Tullnerfeld und im Pielachtal. Es kam zu 20 Dammbrüchen. Seit Beginn der starken Regenfälle standen 38.643 Kräfte im Einsatz.
Regierung schnürt Hochwasser-Hilfspaket
„Heute tritt die Bundesregierung zusammen, um ein Hilfspaket auf den Weg zu bringen“, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit. „Ich kann nur an die Bundesregierung appellieren: Diese Katastrophe ist zu groß, als dass sie ein Bundesland alleine bewältigen könnte.“
In Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten) wurde am Dienstag ein Pflegeheim evakuiert, sagte Sonja Kellner, Sprecherin des Roten Kreuzes Niederösterreich. 33 Patienten und 27 Beschäftigte der Pflegeeinrichtung wurden nach Wien gebracht. Das Rote Kreuz stand in den Abendstunden mit 29 Fahrzeugen und Dutzenden Mitarbeitern im Einsatz. Im Notquartier in der Messe Tulln wurden in der Nacht auf Mittwoch knapp 20 Personen betreut, sagte die Sprecherin. Die Unterkunft war nach Evakuierungen im Tullnerfeld am Montagabend eingerichtet worden.
Am Mittwoch wurde ein eingeschränkter Betrieb auf der „alten“ Weststrecke aufgenommen, auch die Franz-Josefs-Bahn war wieder befahrbar. Nach wie vor gesperrt waren zahlreiche Straßen.
(Quelle: salzburg24)