Die Serie der Bankomatsprengungen reißt nicht ab. In der Nacht auf Mittwoch sprengten zwei unbekannte Täter einen solchen bei einer Bankfiliale in Reith im Alpbachtal in Tirol (Bezirk Kufstein) und erbeuteten Bargeld. Zumindest ein Täter dürfte mit einem E-Scooter oder einem Tretroller geflüchtet sein, hieß es von der Polizei zur APA. Anschließend sollen die Gesuchten in ein Fluchtfahrzeug umgestiegen sein. Von ihnen fehlte Mittwochnachmittag weiter jede Spur.
Über die Höhe der Beute machten die Ermittler, wie in solchen Fällen üblich, keine Angaben. Kurz nach der Bankomatsprengung gegen 3.30 Uhr war eine Alarmfahndung der Polizei ausgelöst worden, die aber Mittwochvormittag wieder eingestellt wurde. Neben Polizeistreifen waren Hunde, eine Drohne sowie ein Polizeihubschrauber beteiligt. Untertags lief dann eine "örtliche Fahndung".
Die Detonation war jedenfalls so heftig, dass nicht nur der Bankomat komplett zerstört, sondern auch die Bankfiliale selbst im Eingangsbereich erheblich beschädigt wurde, sagte Polizeisprecher Stefan Eder zur APA. Der Knall war weithin zu hören und hatte vor allem die Nachbarn aus dem Schlaf gerissen. Diese konnten eine vage Personenbeschreibung abgeben. Die Rede war von zwei dunkel bzw. schwarz gekleideten Personen mit einem gleichfarbigen Rucksack.
Die Spurensicherung war Mittwochnachmittag indes abgeschlossen, nun begann die polizeiliche Kleinarbeit. Die Exekutive bat indes die Bevölkerung in Reith im Alpbachtal und Umgebung, sich zu melden, sollte jemand etwa über Videoaufzeichnungen mit verdächtigem Inhalt verfügen.
Ob die Tat im Tiroler Unterland mit anderen Bankomatsprengungen in Österreich in letzter Zeit in Zusammenhang steht, war vorerst unklar. Dies wäre "zu früh zu sagen", meinte Polizeisprecher Eder.
Serie an Bankomat-Sprengungen in Österreich
Die Zahl der Attacken auf Bankomaten ist in Österreich zuletzt gestiegen. Zuletzt wurden Bankomaten in Wels (Ende April) und Salzburg (Anfang Mai) gesprengt, Großfahndungen blieben jeweils erfolglos.
Eine Bankomatsprengung im oberösterreichischen Gmunden zog vergangene Woche große Aufmerksamkeit auf sich. Drei von insgesamt vier Verdächtigen wurden nach einer wilden Verfolgungsjagd in Bayern festgenommen. Sie waren in der Nacht auf Sonntag mit einem Pkw geflüchtet und bei einem Verkehrsunfall teils schwer verletzt. Die Polizei vermutete, dass die Bankomatsprenger Teil einer niederländischen Bande seien, die auch in Deutschland und Österreich aktiv sei.