Was es damit auf sich hat

Asylwerbende werden in Salzburg zur Gastro-Hilfskraft

V.l.: Stefanie Slamanig (BFI Salzburg), Herbert Wieser (Rotes Kreuz Salzburg), Sabine Tischler (Rotes Kreuz Salzburg), Samir Kabiri und Atiqullah Kabiri.
Veröffentlicht: 23. Jänner 2023 11:10 Uhr
Zur Gastronomie-Fachhilfskraft qualifiziert werden in Salzburg nun insgesamt 27 Asylwerbende. Möglich macht das eine Kooperation des Rotem Kreuzes mit dem BFI, die nach dreijähriger Pause heuer ihr Revival feiert.
SALZBURG24 (tp)

Nach einer dreijährigen Pause nimmt das Salzburger Rote Kreuz die Qualifizierungsmaßnahme zur Gastronomie-Fachhilfskraft wieder auf. Im Rahmen des bereits zehnten Kurses, der am heutigen Montag startet und in Kooperation mit dem BFI Salzburg stattfindet, erhalten Asylwerbende und Asylberechtigte eine Ausbildung im Gastronomie-Bereich. Ziel ist eine schnellere und einfachere Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt.

Ausbildung im Asylquartier Flussbauhof

Im Asylquartier Flussbauhof Salzburg wird in den nächsten Wochen die Schulbank gedrückt und dann im Praktikum die Kochlöffel geschwungen. 27 Asylwerbende und Aylberechtigte versammeln sich hier, um sich zur Gastronomie-Fachkraft zu qualifizieren. Für die Teilnehmenden des achtwöchigen Kurses bedeutet die Ausbildung einen Neustart für ihr Leben in Österreich.

 

Ein Neustart ist es aber auch für das Rote Kreuz Salzburg, denn das 2017 ins Leben gerufene Projekt musste aufgrund asylrechtlicher Vorgaben in den vergangenen drei Jahren pausiert werden.

Maßnahme gegen Fachkräftemangel

"Menschen mit Migrationshintergrund haben nach dem Kurs eine berufliche Qualifikation und können sofort zu arbeiten beginnen", erklärt Sabine Tischler, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg. "Ein weiterer Vorteil ist, dass durch den Kurs natürlich auch die Sprachkenntnisse deutlich verbessert werden." Mit der Arbeit würde die Integration oft leichter und besser gelingen.

Salzburgs Vollbeschäftigung hat auch Nachteile

Obwohl das Bundesland Salzburg die geringste Arbeitslosenquote Österreichs aufweist, gibt es nicht nur Grund zur Freude. Denn zu viele offene Stellen sorgen für Sorgenfalten bei den Betrieben und …

"Es ist eine Win-Win-Situation für alle", bestätigt Stefanie Slamanig, Geschäftsführerin des BFI Salzburg, "Asylwerber:innen erhalten mit Unterstützung des BFI eine erste, fundierte Ausbildung. Und Gastronomiebetriebe finden in Zeiten des Fachkräftemangels qualifiziertes Personal."

Asylwerbende werden Gastro-Hilfskraft

Wie erfolgreich die Qualifizierungsmaßnahme ist, bestätigt auch der ehemalige Teilnehmer Samir Kabiri. Er kam 2015 aus Afghanistan nach Salzburg. Im Jahr 2017 hat er den Kurs zur Gastronomie-Fachhilfskraft erfolgreich abgeschlossen. Nach einer anschließenden Lehre zum Restaurantfachmann ist er nun Chef de Rang in einem Salzburger Gastronomiebetrieb. "Mir macht mein Beruf großen Spaß. Durch die Qualifizierung zur Gastro-Fachhilfskraft konnte ich meine Leidenschaft mit Menschen zu arbeiten, zum Beruf zu machen", gibt Kabiri Einblick.

Bislang 228 Absolvent:innen in Salzburg

Um Berufspraxis zu erhalten und zu vertiefen, lernen die Teilnehmenden neben der Fachtheorie bereits im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums mögliche Betriebe kennen. So könne bei Eignung für die Zeit nach der Ausbildung bereits ein fixes Arbeitsverhältnis vereinbart werden. Das Rote Kreuz Salzburg unterstützt die Teilnehmenden zusätzlich bei der Jobsuche. "Der Erfolg gibt uns Recht. In den vergangenen Jahren konnten wir rund 75-78 Prozent der Absolventinnen und Absolventen unserer Kurse erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermitteln", so Projektleiter Herbert Wieser vom Roten Kreuz Salzburg.

Zahlen, Daten und Fakten zum Projekt

  • Qualifizierung zur "Gastro-Fachhilfskraft"
  • Projekt in Kooperation mit dem BFI Salzburg
  • Projektstart im Jahr 2017
  • Aktuell zehnter Kurs
  • Kursdauer von acht Wochen im Umfang von 260 Unterrichtseinheiten (sechs Wochen Theorieunterricht - zwei Wochen Praktikum)
  • 228 Absolvent:innen (Asylwerbende und Asylberechtigte)
  • Vermittlungsquote in ein Arbeitsverhältnis von ca. 75-78 Prozent pro Kurs
  • Über 60 Personen absolvierten danach eine Lehre zum Koch/Kellner

Bildergalerien

V.l.: Stefanie Slamanig (BFI Salzburg), Herbert Wieser (Rotes Kreuz Salzburg), Sabine Tischler (Rotes Kreuz Salzburg), Samir Kabiri und Atiqullah Kabiri.

(Quelle: salzburg24)

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