„Der Fachkräftemangel ist in allen Wirtschaftsbereichen, aber ganz besonders im Gesundheitsbereich, eine unserer größten Herausforderungen. Dass man es gut ausgebildeten Personen noch zusätzlich schwer macht, in Österreich zu arbeiten, ist Salzburg schon lange ein Dorn im Auge. Wir sehen daher den Vorstoß von Minister Martin Kocher die ,Rot-Weiß-Rot Karte‘ zu reformieren sehr positiv“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (beide ÖVP) in einer Aussendung am Mittwoch.
Und weiter: „Wir hoffen, dass in Zukunft gut ausgebildete Zuwanderer aus Drittstaaten in Österreich bleiben und auch arbeiten dürfen und dass es nicht mehr an nicht entscheidenden Kleinigkeiten scheitert. Das betrifft viele Wirtschaftsbereiche, aber vor allem die Pflege. Ohne die geregelte Zuwanderung von Fachkräften wird es fast unmöglich, die medizinisch pflegende Versorgung aufrecht zu erhalten.“
Weniger Bürokratie für Fachkräfte
Geplant sind laut Bund unter anderem kürzere Verfahren und weniger Bürokratie für gut ausgebildete Personen aus Drittstaaten, die in Österreich arbeiten wollen. „Alleine das würde schon enorm helfen. Denn: Der Fachkräftemangel ist ja kein österreichisches Problem, sondern europaweit ein Thema. Je effektiver und einfacher der Weg zur ,Rot-Weiß-Rot Karte‘ ist, desto konkurrenzfähiger sind wir auch als Wirtschafts- und Forschungsstandort“, betont Haslauer.
Perspektiven für qualifizierte Zuwanderer
Von jetzt „großen Problemen“ für gut ausgebildete Pflegekräfte aus Drittstaaten spricht jedenfalls Gesundheitsreferent Christian Stöckl. „Wir brauchen qualifizierte Pflegekräfte dringend und dürfen ihnen nicht noch unnötig bürokratische Hürden auferlegen. Die Beschränkung auf zwei Jahre sollte unbedingt aufgehoben werden“, so Stöckl.
Von der nun angestoßenen Reform erwarten sich Haslauer und Stöckl vor allem Augenmaß und Perspektiven für die qualifizierten Zuwanderer. „Ausbildung, Sprachkenntnisse, Erfahrung, Alter und vieles mehr, das muss auch weiter eine Rolle spielen, aber mit Augenmaß und möglichst auf die Person und den Mangelberuf angepasst“, so Stöckl.
(Quelle: salzburg24)