Es gebe zwar keine zuverlässigen Zahlen, doch "im Allgemeinen nimmt Cyber-Kriminalität zu in Umfang und Auswirkung", heißt es in dem Bericht.
Die dunkle Seite des Internets
Sogenannte "Darknets" - die verborgenen Seiten des Internet - würden missbraucht für den illegalen Handel von Drogen, Waffen, Diebesgut, gestohlenen ID- und Zahlungskarten, gefälschten Dokumenten und Kinderpornografie, heißt es in dem Report weiter. Dabei würden die Kriminellen vorrangig in Ländern außerhalb der rechtlichen Zuständigkeit der EU operieren, was ihnen erlaube, ihre Verbrechen mit einem minimalen Risiko durchzuführen.
Weltweit haben nach Schätzungen von Europol etwa 2,8 Milliarden Menschen Zugang zum Internet. Das Aufkommen eines "Internets der Dinge", in dem immer mehr Endgeräte online verbunden sind, "schafft eine breitere Angriffsfläche", warnt die EU-Polizeibehörde.
Cyber-Betrug auch in Salzburg
In Salzburg kam es in der vergangenen Zeit wiederholt zu betrügerischen Aktionen im Internet. Erst am Wochenende bestellte ein Pinzgauer einen Bagger über eine Internetseite, zahlte das Geld auf ein Konto nach Polen ein. Das „gekaufte“ Gefährt kam jedoch nie an.
Im Februar warnte die Arbeiterkammer (AK) vor Amazon-Betrügern. Diese sendeten perfekt gefälschte Mails des Online-Warenhauses aus. Die AK-Experten warnen: „Keinen Anhang öffnen, und keinen Links folgen!“ Anfang des heurigen Jahres hatten es Betrüger auf Salzburger Immobilien-Portalen mehrere Nutzer über den Tisch gezogen. Im März wollten Betrüger mit einem gefälschten Polizei-Logo Geld aus den Taschen der Internet-User ziehen.
Online-Sicherheit fördern
Die Sicherheit am Ende der Verbindung wird immer wichtiger. Durch die weitere Verbreitung des Internet auch über mobile Endgeräte seien in Zukunft noch mehr Attacken aus bisher schlecht angebundenen Gebieten zu erwarten.
"Die EU wird ein Hauptziel für Cyber-Kriminalität bleiben, wegen ihres relativen Reichtums, dem hohen Grad der Internet-Durchdringung, ihrer fortgeschrittenen Internet-Infrastruktur und immer stärker vom Internet abhängigen Wirtschaften und Zahlungssystemen", heißt es in dem Bericht.
Polizei muss investieren
Die Exekutive müsse ihre Kapazitäten stärken, um Ermittlungen, Analysen von "Big Data" und die kriminaltechnische Auswertung des "Internets der Dinge" durchführen zu können. Die Polizei müsse auch verstehen lernen, wie virtuelle Währungen funktionierten, die zur Geldwäsche missbraucht würden.
Innerhalb der EU empfiehlt Europol eine stärkere Harmonisierung der entsprechenden Gesetzgebung, mit Staaten außerhalb der EU sollte diese Kooperationen suchen. Der wirtschaftliche Sparkurs der EU-Staaten habe die zuständigen Behörden zusätzlich daran gehindert, sich rasch an die "neuen Realitäten" anzupassen, beklagt Europol. (SALZBURG24/APA)
(Quelle: salzburg24)