Großes Thema auf Social Media

Das Geschäft mit der Darmgesundheit: Worauf ihr achten solltet

Veröffentlicht: 29. Jänner 2025 17:35 Uhr
Das Thema Darmgesundheit ist aktuell auf Social Media besonders präsent. Häufig werden verschiedene Mittelchen beworben, die zum Beispiel die Darmflora stärken und das Wohlbefinden verbessern sollen. Ob es sich um reine Abzocke handelt und worauf ihr achten solltet, lest ihr hier.

Den Jahresanfang nutzen viele Menschen als Gelegenheit, um verstärkt auf ihre Gesundheit zu achten: Mehr Sport und gesündere Ernährung sind wohl die Klassiker unter den Neujahresvorsätzen. Auf Social Media finden Nutzerinnen und Nutzer viele (vermeintliche) Tipps – vom Ernährungs- bis hin zum Trainingsplan. Manche gehen es etwas lockerer an, andere halten sich an besonders strikte Regeln. Beim „Dry January“ zum Beispiel verzichtet man vier Wochen auf Alkohol, beim „Veganuary“ gibt es – wie der Name schon sagt – einen Monat lang nur vegane Kost.

Aktuell besonders präsent ist das Thema Darmgesundheit. Unter dem gleichnamigen Hashtag sind auf Instagram zum Beispiel 320.000 Beiträge zu finden. 6,4 Millionen Posts sind es beim Hashtag „guthealth“. Influencer:innen, Ärzt:innen oder Privatpersonen teilen ihre Erfahrungen und geben Ratschläge. Beworben werden zudem oft verschiedene Mittel wie Pulver, Kapseln und Co, die zur Darmgesundheit beitragen sollen. „Ergänzt die Darmflora und gleicht Ungleichgewicht aus“ oder „hochkonzentrierte Bakterien besiedeln den Darm und unterstützen das Wohlbefinden“: Mit Versprechungen wie diesen werden potenzielle Kundinnen und Kunden gelockt. Aber werden diese erfüllt? Und worauf sollte man bei der Einnahme achten?

Arzt warnt vor Placebo-Effekt

Die Einnahme von solchen Präparaten auf eigene Faust bezeichnet Wolfgang Frank, der eine Ordination für Magen und Darm in der Stadt Salzburg betreibt, als eine „blinde Therapie“. „Hersteller suchen sich einen einzigen Keim heraus und bewerben diesen. Man gibt den Menschen vor, wenn man nur davon genügend isst, eine Heilung herbeizuführen. Und das ist Quatsch“, sagt er im SALZBURG24-Gespräch. Erfolge seien zwar möglich, aber nicht immer garantiert. So könne ein Placebo-Effekt eintreten.

Darmflora im Fokus von Marketing-Strategien

„Wir haben gewisse Verdauungswerkzeuge. Das wichtigste ist das sogenannte Mikrobiom, also die Darmflora.“ Die Darmflora werde besonders häufig für Marketingzwecke „missbraucht“. Sie ist bei jedem Menschen individuell und wird von Billionen Bakterien bestimmt. In speziellen Labors kann anhand von Stuhlproben analysiert werden, in welcher Anzahl die einzelnen Bakterien im Darm vorhanden sind. So kann man erkennen, ob überhaupt ein Mangel vorliegt, der sich zum Beispiel negativ auf das Immunsystem auswirken kann. Ist eine Supplementierung notwendig, sollte diese jedenfalls gezielt erfolgen, betont der Mediziner.

Eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit spielt auch die Ernährung. Der Arzt rät zu Mischkost. Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut – vor allem die Brühe, die Milchsäurebakterien enthält – seien förderlich, wenn keine Histaminunverträglichkeit vorliegt. Weiters würden Kefir oder Miso-Suppe dem Darm guttun. Gemüse sollte gekocht werden, damit die Nährstoffe besser aufgenommen werden können.

Auch wenn vermeintliche Wundermittel also mit Vorsicht zu genießen sind, sieht Frank durch die Bewerbung immerhin einen positiven Effekt: Das Bewusstsein für Darmgesundheit sei in den vergangenen Jahren gestiegen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

19.08.2025
Nachgefragt beim Profi

Wo schlummern Salzburgs beste Fotomotive?

Von Thomas Pfeifer
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken