"Bremst einer, stehen alle"

Droht Salzburg Stau-Sommer 2.0?

Veröffentlicht: 31. Mai 2022 12:40 Uhr
Wer vergangenes Wochenende in Salzburg ins Auto gestiegen ist, ist vermutlich mehr gestanden als gefahren. Die Autobahnen im ganzen Bundesland waren von kilometerlangen Blechkolonnen geprägt. Das stärkste Reisewochenende steht jedoch noch bevor. Gegen das Verkehrschaos soll nun dringend etwas unternommen werden, fordert die SPÖ in der morgigen Landtagssitzung.

Kein Vorankommen auf den Autobahnen, von Verkehr überflutete Gemeinden und kein Ende in Sicht – dieses Bild bleibt vom Verkehr des vergangenen Sommers im Kopf. Der heurige Reiseverkehr soll da nochmal einen draufsetzen, prognostiziert der ÖAMTC. Bereits jetzt tragen Baustellen und Sanierungen ihren Teil dazu bei. „Nicht nur an jedem verlängerten Wochenende gerät unser Verkehrsnetz an seine Grenzen. Mittlerweile ist es auch unter der Woche ein Wunder, wenn man ohne Wartezeiten von A nach B kommt“, beschreibt SPÖ-Landtagsabgeordneter Roland Meisl die Lage in und um seine Heimatgemeinde Kuchl (Tennengau) im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag.

Salzburg ist Österreichs Stau-Hotspot

Der Reiseverkehr dürfte für dieses Jahr vorüber sein. Das wird viele Salzburger freuen, denn unser Bundesland war der Stau-Hotspot Österreichs. Besonders die Nord-Süd-Verbindung auf der …

Erhoffte Beruhigung durch Abfahrtssperren bleibt aus

Erlösung sollten eigentlich Abfahrtssperren bringen, die nur den Ziel- und Quellverkehr in die Ortszentren lassen. Das hätte aber weniger gebracht als erhofft, so Meisl. „Nach einer gewissen Zeit hat sich herumgesprochen, was man der Kontrolle sagen kann, um in die Gemeinden zu kommen.“ Daher dürfe bei der Stau-Problematik nicht erst angesetzt werden, wenn die Autobahnen schon überfüllt sind.

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Das verlängerte Wochenende brachte – wie erwartet – kilometerlange Blechkolonnen auf Salzburgs Straßen. Vor allem am Sonntag sorgte der Rückreiseverkehr in Richtung Deutschland für teils lange …

SPÖ: „Bremst einer, stehen alle“

„Wir möchten bei der Landtagssitzung am Mittwoch die dringliche Anfrage einbringen, den Verkehr schon bei der Auffahrt auf die Autobahnen zu regulieren“, erklärt auch SPÖ-Verkehrssprecherin Sabine Klausner. Eine essenzielle Forderung der SPÖ ist daher, umfangreiche Blockabfertigungen zu prüfen und einzurichten. „Wenn die Autobahnen erstmal überfüllt sind, nutzen alle Maßnahmen nichts mehr. Da muss nicht einmal ein Unfall passieren. Es reicht, dass einer bremst, damit alles zum Stehen kommt“, so Klausner.

 

Bauen und Sanieren während Reisewelle

Auch die Anfrage, Baustellen an den Hauptreiseadern über die Sommermonate auszusetzen, soll bei Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) eingebracht werden. „Das betrifft vor allem die Brückensanierung auf der Tauernautobahn zwischen dem Helbersberg- und dem Zetzenbergtunnel. Dort ist die Fahrbahn durch die Arbeiten derart beengt, dass es für Einsatzfahrzeuge im Ernstfall fast unmöglich ist, durchzukommen“, erklärt Meisl.

 

Hick-Hack um Baustelle auf A10

Diese Forderung sorgte bereits Mitte Mai für Unstimmigkeiten zwischen dem Verkehrslandesrat und der zuständigen Asfinag. Vor knapp zwei Wochen kritisierte Schnöll die „desaströse Baustellen-Koordination“, und ergänzt: „Es werden Kleinigkeiten reichen, um einen Stau zu verursachen“. Die laufende Baustelle würde trotz vorhandener Abfahrtssperren, dafür sorgen, dass Stau-Umfahrer:innen in die umliegenden Gemeinden strömen, erklärt Schnöll.

 

Reiseverkehr belastet Salzburgs Autobahnen

Um den Reiseverkehr abfedern zu können, müsse die Baustelle laut Schnöll in der Hauptreisezeit ausgesetzt werden. Die Asfinag betont jedoch, dass Stadt und Land Salzburg bereits im Jänner den Arbeiten über den Sommer zugestimmt hätten und eine Aussetzung angesichts von Lieferengpässen und der Notwendigkeit der Sanierung nicht möglich sei.

Den Forderungen um Abfahrtssperren, Blockabfertigungen und Baustellen-Pause während der Reisewelle, stellt sich Schnöll morgen in der Landtagssitzung.

Auf SALZBURG24-Anfrage dazu war der Verkehrslandesrat bis heute Mittag nicht erreichbar.

(Quelle: salzburg24)

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