Vor allem die kleineren Gewässer im Bundesland Salzburg sind bereits von einer Eisdecke überzogen. Im Innergebirg seien beinahe alle Seen – bis auf den großen Zeller See – zugefroren, wie Markus Gewolf von der Salzburger Wasserrettung am Donnerstag auf SALZBURG24-Anfrage sagt. Auch im Flachgau seien viele kleinere Gewässer mit Eis bedeckt, die größeren Seen jedoch nicht. In der Stadt Salzburg ist der Leopoldskroner Weiher zugefroren.

Eine Freigabe dafür gibt es jedoch (noch) nicht. Die meisten Eisflächen seien derzeit nicht tragfähig, wie Gewolf erklärt. In vielen Fällen gebe es aber auch gar keine Freigabe seitens der Behörden mehr. So etwa in der Stadt Salzburg. Dort wurde der Leopoldskroner Weiher zuletzt 2017 zum Betreten freigegeben. Seither ist und bleibt das Betreten der Eisflächen verboten – egal wie dick das Eis scheint, bestätigten die zuständigen Stadtgärten des Magistrats auf S24-Anfrage. Jedoch nicht alle halten sich daran, wie aktuelle Bilder vom Donnerstag zeigen.
Große Gefahr durch Unterkühlung
Aufgrund verschiedener Einflüsse kann das Eis an verschiedenen Stellen eines Gewässers recht unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Bodenwärme, Strömungen, wärmere Zuflüsse oder Quellen, Gasbläschen aus schlammigem Grund, oder ehemalige Einbruchstellen sowie Eisrisse sind mögliche Ursachen dafür. Bereits bei geringer Belastung können solche Eisflächen brechen, warnt die Salzburger Wasserrettung.
Ein vereistes Gewässer sollte jedenfalls nur dann betreten werden, wenn absolut sicher ist, dass die Tragfähigkeit des Eises ausreicht. Für eine ins Eis eingebrochene Person besteht größte Gefahr durch die starke Unterkühlung. Damit einher geht eine starke Abnahme der körperlichen Kräfte sowie Ohnmacht. In Kombination mit schwerer Winterkleidung führt dies oft nach wenigen Minuten zum Ertrinken.
Selbstrettung nach Eiseinbruch
Die Selbstrettung aus dem eisigen Nass muss unverzüglich erfolgen. Schon wenige Minuten, nachdem jemand ins Eis eingebrochen ist, werden die Glieder durch die Kälte so steif, dass die Versuche zur Selbstrettung scheitern werden. Somit müssen alle geistigen und körperlichen Kräfte mobilisiert werden, um Panik zu vermeiden und möglichst schnell das eiskalte Wasser verlassen zu können.
Je nach Beschaffenheit des Eises gibt es hier zwei Möglichkeiten: Wenn die Eisfläche halbwegs tragfähig ist, kann man versuchen, sich auf das Eis zu schieben und langsam in Richtung Ufer zu kriechen. Reicht die Stabilität dazu nicht aus, kann das Eis stückweise zerschlagen werden und so ein Weg zum Ufer oder tragfähigerem Eis zu bahnen.
Das ist bei der Rettung zu beachten
Bei der Rettung eines im Eis eingebrochenen Menschen ist zu bedenken, dass das brüchige Eis auch für die Rettenden eine erhebliche Gefahr darstellt. Zudem ist Eile geboten. Es sollte jedenfalls unbedingt ein Notruf abgesetzt werden. Sofern es möglich ist, sollte die Rettung von Land aus geschehen. Der oder die Rettende reicht, schiebt oder wirft dem Verunglückten Hilfsmittel wie Bretter, Leitern, Gartentische oder Ähnliches zu. Im besten Fall ist ein Rettungswurfsack oder ein Rettungsring mit Leine zur Hand.
Gelingt es dem oder Verunglückten nicht, sich selbst zu befreien, so muss der Rettende ihm oder ihr auf dem Eis zu Hilfe kommen. Dabei darf sich der oder die Helfende der Einbruchstelle nie stehend nähern. Man schiebt sich vielmehr liegend, möglichst mit ausgebreiteten Armen, zum Eisloch vor. Von großem Vorteil ist es, wenn man sich auf einer großflächigen Unterlage liegend an den Eingebrochenen heranschiebt.
Beim Betreten von Eis ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Es sollte im besten Fall nur dann geschehen, wenn die Eisfläche zuvor freigegeben wurde.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)