Die aktuellen EU-Förderungen lassen sich in 14 Bereiche aufteilen (Details im PDF: EU_Förderleitfaden_Land_Salzburg.pdf des Landes Salzburg). Manche davon richten sich ausschließlich an Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen, von anderen profitieren auch Einzelpersonen oder Vereine.
In der Tabelle findet ihr die wichtigsten Förderungen im Überblick:
Förderung | Beschreibung | Ziele |
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) | Der EFRE soll die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung von Standorten und Umweltmaßnahmen fördern. | Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) stärken, Übergang auf CO2-freie Wirtschaft. |
Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) | Der ELER soll Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung kofinanzieren. | Landwirtschaft wettbewerbsfähig machen, nachhaltige Bewirtschaftung, Schaffung von Arbeitsplätzen. |
Europäischer Sozialfonds (ESF) | Unterstützung von Beschäftigungs- und Fortbildungsmaßnahmen, faire Berufsaussichten von benachteiligten Bürgern. | Steigerung der Erwerbsbeteiligung, Verringerung der Schulabbrüche, Bekämpfung der Armut. |
EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 | Unterstützung von Forschung und Innovation | Eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft, weltweit führende Wissenschaft aufbauen. |
Kreatives Europa | Rahmenprogramm für Kultur- und Mediensektor | Bildung europäischer Netzwerke, Initiativen zur Übersetzung und Förderung literarischer Arbeiten. |
Gesundheit | Umsetzung der EU-Gesundheitsstrategie | Verbesserung der Gesundheit, Abbau von Ungleichheiten, Unterstützung von Innovationen und Nachhaltigkeit. |
Katastrophenschutz der EU | Zusammenarbeit in Katastrophenfällen | Verstärkte Koordinierung der Mitgliedsstaaten in Katastrophenfällen. |
Welche EU-Förderung passt für mich?
Die erste Hürde sei überhaupt herauszufinden, welche Förderung für ein Projekt passe, schildert Gritlind Kettl im S24-Gespräch. Kettl hat vormals das Verbindungsbüro des Landes Salzburg in Brüssel geleitet und auch in der Europäischen Kommission gearbeitet.
"Ich übernehme sozusagen die Grundberatung und suche die richtige Förderung heraus, sofern es sie gibt. Anschließend schicke ich die Leute an die passenden Auskunftspersonen weiter", erläutert Kettl.
Online-Hilfen in Anspruch nehmen
Sie hat einen wichtigen Tipp für alle Antragssteller, bevor sie sich an die zuständigen Ansprechpartner wenden: "Vorab informieren. Man sollte schon in etwa eine Ahnung von der Förderung haben, die man beantragen möchte."
Online finden sich auch die nötigen Antragsformulare und Ausfüllhilfen. Diese sollte man aber erst nach dem Beratungsgespräch in Angriff nehmen, "nicht, dass man die ganze Arbeit umsonst macht, weil etwas falsch ausgefüllt ist", warnt die Expertin.
Fristen und Ausschreibungen beachten
Ist alles ausgefüllt geht es ans Einreichen. Dabei sind Fristen und Ausschreibungen zu beachten, die sogenannten "EU-Calls". Ist der Antrag erfolgreich eingereicht worden, entscheidet ein Auswahlgremium über die zu fördernden Projekte. Kettl: "Das besteht beim LEADER-Programm etwa zu 49 Prozent aus öffentlichen Vertretern und zu 51 Prozent aus Unternehmern und Interessensvertretern."
Wie lange es vom Antrag bis zur eventuellen Genehmigung dauert, sei sehr unterschiedlich und hänge von den jeweiligen Fristen ab, weiß Kettl. Sie betont auch: "Es gibt eine Chance auf eine Förderung, aber nie eine Garantie."
Salzburg profitiert von Förderungen
In Salzburg profitieren die Menschen am meisten von Förderungen im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Insbesondere das LEADER-Programm ist stark vertreten. "Dazu gibt es in Salzburg acht lokale Aktionsgruppen, etwa das Salzburger Seenland oder Lebens.Wert.Pongau-Lammertal", sagt Kettl. Gefördert werden beim LEADER-Programm Projekte aus allen Bereichen.
Häufig vertretene EU-Förderungen
Am zweithäufigsten profitieren Salzburgerinnen und Salzburger von den sozialen Dienstleistungen, die ebenfalls zum ELER gehören. Gefördert wurden hier etwa das Demenzzentrum in Grödig (Flachgau) oder die erweiterte Gruppe des Kindergarten in Mauterndorf (Lungau).
Als dritten großen Punkt nennt Kettl die "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" (ETZ). Als Beispiel nennt sie die EUREGIO-Zusammenarbeit zwischen Salzburg, Traunstein und Berchtesgaden. Auch in den Bereichen Erasmus+, Kreatives Europa und Europa der Bürgerinnen und Bürger fließt einiges an Geld nach Salzburg.
Weitere Informationen zum Thema
Mehr Infos zu den EU-Förderungen in Salzburg findet ihr hier:
- Stabsstelle EU-Bürgerservice
- Europa-Seite des Landes Salzburg
- Für Unternehmen: Wirtschaftskammer Salzburg
- Artikel zu EU-Förderungen auf help.gv.at
- Seite der Europäischen Kommission zu EU-Förderungen
(Quelle: salzburg24)