Vor zweieinhalb Jahren verordnete die österreichische Regierung erstmals Maßnahmen, um die Coronapandemie in den Griff zu bekommen. Die Pflicht zur Selbstisolation – also Quarantäne – war von Anfang an dabei. Und nun endet sie.
Gestern verkündete die Regierung das Ende der Corona-Quarantäne, sie wird via Verordnung abgeschafft. Wer sich nicht krank fühlt, kann demnach auch nach einem positiven Corona-Test das Haus verlassen, ist allerdings Verkehrsbeschränkungen unterworfen. Das bedeutet konkret:
- FFP2-Maske in Innenräumen
- FFP2-Maske im Freien, wenn ein Zwei-Meter-Abstand zu anderen nicht möglich ist
Kontrolliert werden kann diese Verkehrsbeschränkung freilich nicht. Eine Corona-Infektion ist zwar weiterhin meldepflichtig, einen Absonderungsbescheid gibt es aber nicht mehr, weshalb die Exekutive dies auch nicht mehr abfragen kann.
Scharfe Kritik von der SPÖ
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist strikt gegen das für Anfang August angekündigte Ende der Corona-Quarantäne. Die Regierung habe hier eine "rein politische Entscheidung, ohne Fakten und Evidenz" getroffen. Das sei ein "verantwortungsloses Vorgehen", befand Rendi-Wagner im Vorfeld des Sommerministerrates. Die Grünen hätten auf ganzer Linie enttäuscht und der ÖVP wieder einmal nachgegeben.
Die Regierung habe Expertenmeinungen ignoriert - und gehe "sehenden Auges ein großes Risiko ein, auf Kosten der Gesundheit der Menschen in Österreich", kritisierte Rendi-Wagner gegenüber der APA. Rendi-Wagner sieht im Quarantäne-Aus ein völlig falsches Signal an die Bevölkerung - zu einem Zeitpunkt, an dem Infektionszahlen rasant steigen und durch erhöhte Reisetätigkeit auch neue Varianten nach Europa unterwegs seien. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Regierung hat die Aufgabe Verantwortung zu übernehmen, solange es diese Pandemie gibt", befand die SPÖ-Chefin.
(Quelle: salzburg24)