Schulabbrüche in Salzburg sollen gesenkt oder im besten Fall verhindert werden. Ein Antrag der SPÖ wurde am Mittwoch von allen fünf im Landtag vertretenen Parteien angenommen, bestätigte Initiatorin Bettina Brandauer am Donnerstag im SALZBURG24-Gespräch.
Einigung auf Salzburger Pilotprojekt
Ein Pilotprojekt soll nun unter der Einbeziehung von Fachleuten gestartet werden, um die Wiedereingliederung von schulabsenten Kindern und Jugendlichen zu forcieren. Dafür soll eine niederschwellige Schnittstelle zwischen Schulbesuch und Zuhause geschaffen werden. Sozialarbeiter:innen sollen betroffene Schülerinnen und Schüler begleiten, um einen erfolgreichen Wiedereinstieg in die Bildungseinrichtung zu ermöglichen. Ein Zeitplan für die Umsetzung steht noch nicht fest. Man sei zunächst noch in der Konzeptionsphase. "Das Land Salzburg bekennt sich zum Pilotprojekt und jetzt muss noch der Bund mitspielen", schildert Initiatorin Brandauer. Denn finanzieren soll das Ganze der Bund als Gesetzgeber. Wie hoch die zu erwartenden Kosten sind, war zunächst noch ungeklärt. Mit einer zu möglichen Bundesregierung aus ÖVP und SPÖ dürften die Chancen für eine Unterstützung aber nicht allzu schlecht stehen.
Nun ist die Salzburger Landesregierung in Person von Bildungsreferentin Daniela Gutschi (ÖVP) am Zug, die mit dieser Forderung an die Bundesregierung herantreten soll. Eine Stellungnahme der Landesrätin zur Einigung auf das Pilotprojekt stand bislang noch aus.
Viele Gründe für Schulabbrüche
Der sogenannte Schulabsentismus – also das Verweigern des Schulbesuchs – habe sich laut SPÖ seit der Corona-Pandemie verschärft. Aktuelle Zahlen für das Land Salzburg liegen nicht vor. Daher soll nun erhoben werden, wie viele Schulabbrecher bzw. -verweigerer es tatsächlich in Salzburg gibt.
Mehrere Studien verdeutlichen die vielfältigen Ursachen für einen Schulabbruch. Häufig resultiert dies aus einer Kombination von schulischen Herausforderungen, familiären Schwierigkeiten und mangelnder Unterstützung. Auch (Cyber-)Mobbing sowie körperliche und psychische Gesundheitsprobleme können dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fernbleiben. Ein Schulabbruch kann eine Reihe von finanziellen Risiken und langfristigen wirtschaftlichen Nachteilen mit sich bringen.
(Quelle: salzburg24)