Greenpeace-Studie

Hoher Leerstand treibt Wohnungsnot in Salzburg an

Veröffentlicht: 02. April 2024 11:03 Uhr
Salzburg ist in Sachen Wohnraum weiterhin das teuerste Pflaster Österreichs. Dafür sorge nicht zuletzt die anhaltende Wohnungsnot, die von einer vergleichsweise hohen Leerstandsquote angefeuert wird. Die Oppositionsparteien nehmen sich eine aktuelle Greenpeace-Studie zum Anlass, um einmal mehr die Reaktivierung leerstehender Häuser und Wohnungen zu fordern.

Laut den neuesten Daten der Statistik Austria müssen Mieter:innen seit dem letzten Quartal 2023 um satte 9,5 Prozent tiefer in die Tasche greifen. Mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 8,70 Euro pro Quadratmeter führt Salzburg deutlich den Vergleich der Bundesländer an und sticht damit knapp vor Tirol als bundesweit teuerstes Pflaster für Wohnungssuchende heraus.

Leerstandquote in Salzburg über Österreich-Schnitt

Dieser Anstieg sei aber nicht allein auf eine gesteigerte Nachfrage zurückzuführen. Einer aktuellen Studie von Greenpeace zufolge ist ein bedeutender Faktor leerstehender Wohnraum, der trotz der allgemeinen Wohnraumknappheit die Preise weiter in die Höhe treibt. Der Erhebung zufolge liegt die Leerstandsquote in Salzburg mit 5,2 Prozent über dem österreichweiten Schnitt von 4,7 Prozent.

 

Konkret entspricht das rund 16.300 Salzburger Wohnungen, Häusern und Co und insgesamt 1.204.000 Quadratmetern Wohnfläche. Darüber hinaus weisen Salzburg, das Burgenland und Niederösterreich mit 11,5 Prozent laut Greenpeace die höchsten Anteile an Wohnungen auf, die als Nebenwohnsitz genutzt werden.

Leerstand Österreich GREENPEACE

Daten der Statistik Austria zufolge dürfte sogar in 15 Prozent aller Wohnungen im Land niemand gemeldet sein. Das entspräche mehr als 46.000 Wohnungen, die trotz anhaltender Wohnraum-Knappheit potenziell dem Wohnungsmarkt entzogen sind.

Salzburger Opposition ortet Handlungsbedarf bei Leerstand

Dass die Diskussion um unbewohnte Wohnungen und die Notwendigkeit, sie wieder auf den Markt zu bringen, an Fahrt gewinnt, zeigt sich auch an den Forderungen der Oppositionsparteien. Die Salzburger KPÖ Plus ist überzeugt, dass eine Leerstandsabgabe in angemessener Höhe dringend erforderlich ist, um diesem Problem zu begegnen. Die Partei hat kürzlich einen Antrag gestellt, um Einblick in die bisher eingehobenen Leerstandsabgaben zu erhalten.

Leerstandabgabe womöglich „zahnlos“ 

Seit dem Jahr 2022 haben Salzburger Gemeinden die Möglichkeit, Besitzer:innen leerstehender Wohnungen zur Kasse zu bitten. „Die fällige Summe ist aber noch zu niedrig. Deshalb wollen wir wissen, wie viel die Abgabe gebracht hat“, heißt es von Gemeinderat und Salzburgs künftigem Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl in einer Aussendung. Daher fordert die Partei genauere Informationen über den tatsächlichen Ertrag dieser Abgaben. Sollte sich herausstellen, dass die Gebühr „zahnlos“ ist, drängt die KPÖ Plus auf die Umsetzung der angekündigten Verfassungsnovelle zur Leerstandabgabe auf Bundesebene.

 

Leerstand treibt Wohnungsnot an

Dem schließen sich auch die Salzburger Grünen an und betonen, dass die steigenden Wohnkosten immer mehr Menschen in Salzburg belasten. Sie fordern ebenfalls die Aktivierung von Leerständen als dringende Maßnahme, um der steigenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Zudem weisen sie darauf hin, dass konkrete Daten zu leerstehenden Wohnungen im Land fehlen. Es wird geschätzt, dass allein in der Stadt Salzburg bis zu 10.000 Wohnungen leer stehen könnten.

ÖVP: Kein Handlungsbedarf bei Leerstand

ÖVP-Wohnbausprecher Wolfgang Mayer sieht dabei hingegen keinen Handlungsbedarf: „Wir haben im eigenen Wirkungsbereich in den letzten Jahren bereits an zahlreichen Stellschrauben gedreht, damit das Wohnen in Salzburg wieder leistbarer wird.“ Als Beispiele nennt er in einer Aussendung konkret die in Kritik geratene Leerstandsabgabe des Landes sowie die Abgabe für Zweitwohnsitze. Von diesen Maßnahmen erwartet sich Mayer die Mobilisierung von Wohnraum sowie leistbare Preise auf dem Salzburger Wohnungsmarkt.

(Quelle: salzburg24)

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