Im Land Salzburg gibt es vermehrt Masernfälle. Es ist zwar kein bedrohliches Niveau, der Anstieg ist aber deutlich. Insgesamt 34 Fälle – davon jeweils 17 bei Erwachsenen und Kindern – wurden bis zum Stichtag am 18. Dezember im Jahr 2024 stationär in den Salzburger Landeskliniken behandelt. "Seit dem 18. Dezember bis heute hatten wir zwei Kinder in stationärer Betreuung", erläutert SALK-Sprecher Wolfgang Fürweger am Montag auf SALZBURG24-Anfrage. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 waren es insgesamt 17 Masernfälle (acht Kinder, Anm.) an den SALK. "Die Zahl der stationären Masernfälle steigt", fasst Fürweger zusammen. "Das ist eine Entwicklung, die wir auch beim Keuchhusten beobachten." Beim Keuchhusten wurden 2024 insgesamt 64 stationäre Fälle (vier Kinder) erfasst – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023, als insgesamt 14 stationäre Fälle (drei Kinder) registriert wurden. Allein seit Jahresbeginn wurden heuer im Land 23 Keuchhusten-Fälle erfasst, informierte das Landesmedienzentrum auf S24-Nachfrage.
Das Besondere: Masern und Keuchhusten galten eigentlich als ausgerottet. Aber mittlerweile werde innerhalb der Bevölkerung weniger geimpft. "Deshalb nehmen Infektionskrankheiten wieder zu, die eigentlich schon als überwunden galten." In ganz Österreich wurden im Vorjahr immer mehr Masernfälle registriert, zuletzt im Skigebiet Gosau.
Impfung könnte Masern ausrotten
Mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten könnte das Masernvirus ausgerottet werden. Dafür müssten aber 95 Prozent der Bevölkerung immun sein. Eine Impfung bietet effektiven Schutz vor Masern und wird weltweit empfohlen, um Ausbrüche zu verhindern. Die in Österreich kostenlose Masernimpfung erfolgt als Kombinationsimpfung gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR). Empfohlen sind zwei Impfungen ab dem vollendeten neunten Lebensmonat. Im Land Salzburg wird die Impfung in Hausarztpraxen und in öffentlichen Impfstellen verabreicht. Nicht geimpfte Kinder und Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet, schwer zu erkranken.
Was Masern und Keuchhusten gefährlich macht
Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung. Die Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion. Nach einer Inkubationszeit von acht bis zwölf Tagen treten grippeähnliche Symptome auf, darunter hohes Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung. Ein charakteristisches Merkmal sind die sogenannten Koplik-Flecken im Mund. Anschließend entwickelt sich ein typischer Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den Körper ausbreitet. Diese Phase kann von hohem Fieber begleitet sein. Die Erholungsphase folgt nach etwa einer Woche, wobei der Ausschlag langsam abklingt und die Haut sich schälen kann. Während der Erkrankung ist das Immunsystem stark geschwächt, was das Risiko von Sekundärinfektionen erhöht. Masern können zu ernsthaften und lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungenentzündung, Enzephalitis und sogar zum Tod führen.
Keuchhusten kann zu schweren Atemproblemen, Lungenentzündung, Krampfanfällen und in seltenen Fällen zum Tod führen. Besonders gefährlich ist er für Säuglinge, die noch nicht vollständig geimpft sind. Die Krankheit ist wie Masern meldepflichtig.
(Quelle: salzburg24)