Seit Oktober wurde sieben Runden lang um einen neuen Kollektivvertrag für die Handelssparte verhandelt. Nun konnte für die 430.000 Handeslangestellten in Österreich ein Abschluss erzielt werden. In Salzburg zeigt man sich mit dem Ergebnis für die 38.000 heimischen Angestellten allerdings nicht wirklich glücklich.
"Schmerzhafter" KV-Abschluss im Handel
„Es ist ein schmerzhafter, gerade noch vertretbarer Abschluss im Handel“, fasst GPA-Salzburg-Geschäftsführer Michael Huber die Stimmung in einer Aussendung zusammen. Sowohl Arbeitgeber als auch Sozialpartner seien während der langen und zähen Verhandlungen nur kleine Schritte aufeinander zugegangen. „Am Ende war es wichtig, dass die Handelsangestellten einen rechtssicheren Gehaltsabschluss in der Tasche haben.“ Ohne die vielen Aktionen, Betriebsversammlungen und Streiks hätte es für die Handelsangestellten schlecht ausgesehen, ist sich Huber sicher.
Konkret wurde ausverhandelt, dass die Einstiegsgehälter um 9,2 Prozent steigen, was einem Gehalt von 2.124 Euro nach der Lehre entspricht. Die Erhöhung liegt zwischen 8,3 und 9,2 Prozent, je nach Verwendungsgruppe und Beschäftigungsdauer. Am meisten steigen die Lehrlingsentschädigungen mit einer Erhöhung um 10 Prozent.
Warnstreiks und Co führen zu neuem Kollektivvertrag
Besonders wichtig war der Gewerkschaft ein Abschluss ohne Einmalzahlung und mit sozialer Staffelung. „Zu Beginn schien ein Abschluss ohne Einmalzahlung als illusorisch. Die Lehrlinge erhalten mit 10 Prozent eine ordentliche Erhöhung. Im Schnitt bedeutet der Abschluss 8,43 Prozent mehr Gehalt über alle Einkommensgruppen hinweg. Auch wenn wir nicht alle unsere Ziele erreichen konnten, ohne den Druck der Warnstreiks wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen“, so der GPA-Geschäftsführer. Denn vor allem am Anfang seien die Verhandlungen nur schleppend verlaufen: Nachdem die Arbeitgeber zwei Runden lang gar nichts und dann 5 Prozent geboten haben, hätte es aber in der siebten Runde endlich Bewegung im Verhandlungsprozess.
(Quelle: salzburg24)