Wer sich in Salzburg, vor allem rund um die Stadt sowie im Flachgau und im Tennengau, den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, wurde in den vergangenen Monaten zurück auf den harten Boden der Realität geholt: Die Preise für Haus und Heim sind durch die Decke gegangen. Die Landeshauptstadt liegt bei den Immobilienpreisen klar im Spitzenfeld.
Wohnraum in Salzburg 85 Prozent teurer als österreichweit
„In Salzburg liegen die Immobilienpreise 85 Prozent über dem österreichweiten Schnitt, das durchschnittliche Einkommen ist aber nur um zwei Prozent höher. Mit einem normalen Einkommen sind diese Kosten einfach nicht tragbar“, erklärt Experte Manfred Quehenberger im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag. Er leitet die Abteilung Privat- und Geschäftskunden bei Raiffeisen Salzburg.
Sorge um neues Kreditgesetz
Das zeigt sich wohl auch allen, die in Salzburg nach leistbarem Wohnraum suchen. Und „besser wird es nicht“, so der Experte. Ganz im Gegenteil: Mit 1. August treten neue Mindeststandards für die Vergabe von Wohnkrediten in Kraft. Was sich kompliziert anhört, lässt sich laut Quehenberger in drei Punkten zusammenfassen: „Künftig muss man über 20 Prozent an Eigenmitteln verfügen, die Rückzahlung darf maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens ausmachen und die Laufzeit des Kredites darf höchstens 35 Jahre betragen.“
Traum von Eigenheim „für viele unmöglich“
Während die Laufzeit kaum ein Problem darstellt, machen Eigenmittelrate und Rückzahlungsquote den Traum vom Eigenheim „für viele einfach unmöglich“, so der Raiffeisen-Experte. Gerade für viele junge Familien und auch Alleinstehende würde das Eigenheim dadurch zu einem Wunschtraum. „In jungen Jahren hat doch kaum jemand so viel Geld auf der Seite, wie nun nötig ist. Dabei wäre ein Eigenheim die beste Absicherung für die Zukunft“, betont Quehenberger.
Salzburger Wohnbauförderung "außer Kraft gesetzt"
Viele, die sich trotz dieser Hürden nach einem Haus oder einer Wohnung umsehen, würden laut Quehenberger auf die Wohnbauförderung hoffen. Leider vergebens, wie er erklärt: „Diese Regelung setzt die Wohnbauförderung in Salzburg de facto außer Kraft.“ Denn diese werde erst bei Fertigstellung oder vollständiger Bezahlung des Objektes ausbezahlt. In der Zwischenzeit müsste die Bank diesen Betrag übernehmen. Was dann wiederum das Kreditvolumen und die monatliche Rate erhöht. „Dann noch unter der 40-Prozent-Quote zu bleiben, ist kaum möglich“, so Quehenberger. „Da beißt sich eigentlich die Katze selbst in den Schwanz.“
Zumindest was die Preise angeht, könne man aber doch etwas positiv in die Zukunft blicken. „Dieser massive Anstieg der Immobilienpreise dürfte in der zweiten Jahreshälfte deutlich ausgebremst werden“, erklärt der Experte. Angesichts der anderen Entwicklung bleibe es aber dennoch eine „wahnsinnige“ Herausforderung, sich in Salzburg den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.
(Quelle: salzburg24)