Die zweite Schutzsperre für den Schiedbach in Großarl ist fertig. Die Anrainer des Schiedbaches sind gekommen um „ihre“ Sperren sozusagen offiziell einzuweihen – es herrscht Erleichterung. Die Bilder vom Juli 2017 haben sich eingeprägt, als eine große Mure Teile der Siedlung verschlammt hat.
Schutz gegen Muren in Großarl
In Großarl haben das Land Salzburg, der Bund, die Wassergenossenschaft sowie die Lawinen- und Wildbachverbauung doppelt vorgesorgt: Ein Murbrecher und ein Dosierwerk bändigen nun nach 16 Monaten Bauzeit den Schiedbach. Dieser hatte fast exakt vor zwei Jahren in Großarl verheerende Schäden in der Höhe von zwei Millionen Euro angerichtet. „Der Katastrophenfonds half hier mit 1,4 Millionen Euro, aber uns war es natürlich auch wichtig, vorzusorgen, die Anrainer zu schützen, so gut es geht“, betont Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) in einer Aussendung.
Platz für 70.000 Kubikmeter Geröll
Nachdem der Murbrecher im Sommer 2018 fertiggestellt worden war und einen ersten Schutz bot, ist nun auch das Dosierwerk abgeschlossen. „Wir investieren pro Jahr insgesamt zirka 30 Millionen Euro in Schutzbauten, aber wir können natürlich nicht überall gleichzeitig bauen“, erklärt Schwaiger.
Schutzbauten: 100 Baustellen in Salzburg
Die Arbeit geht also nie aus, die Wildbach- und Lawinenverbauung ist zur Zeit im ganzen Land an 100 Stellen aktiv. „Die größten Projekte heuer sind unter anderem die Verbauung der Leoganger Ache, des Piesendorfer Baches und der Kötschache im Gasteinertal“, erklärt Leonhard Krimpelstätter, Leiter der Wildbach und Lawinenverbauung Salzburg.
Der Großarler Bürgermeister Johann Rohrmoser ist jedenfalls über das Projekt, das den Schiedbach bändigt, froh. „Wer die Bilder vor zwei Jahren gesehen hat, weiß: Es war ein großes Glück, dass niemand verletzt wurde. Jetzt wurde alles Menschenmögliche getan, damit die Anrainer in Ruhe schlafen können“, sagt der Ortschef.
Daten und Fakten zur Sperre
- Kosten: 2,5 Millionen Euro
- Bauzeit: 16 Monate
- Verbaut wurden 6.000 Kubikmeter Beton und 430 Tonnen Stahl.
- Abschnitt bis zur Mündung in die Großarler Ache mit 5.000 Tonnen Wasserbausteinen gesichert
- Finanziert wurde die Sicherung durch Bund (62 %), Land Salzburg (15,5 %), die Landesstraßenverwaltung (8,0 %) und die Wassergenossenschaft Schiedbach (14,5 %).
(Quelle: salzburg24)