Das in Salzburg beheimatete Kommando Luftraumüberwachung wird künftig von Brigadier Roman Hofer geführt. Er übernahm am Mittwoch feierlich das Kommando von seinem Vorgänger Oberst Markus Kronreif. Mit dabei waren unter anderen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und die Salzburger Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (beide ÖVP). Bei dem militärischen Festakt sendeten drei Eurofighter-Piloten mit einem Flug über der Schwarzenberg-Kaserne einen "Gruß aus dem Cockpit".
Hofer zuvor in Einsatzzentrale in St. Johann
Hofer übernimmt als neuer Kommandant der Luftraumüberwachung einen Verband, den er gut kennt. Er musterte im Jahr 2000 als junger Offizier zur Luftraumüberwachung aus und versah in der Einsatzzentrale in St. Johann in Pongau seinen Dienst. In den Jahren 2007 bis 2010 absolvierte Hofer erfolgreich den 18. Generalstabslehrgang. Es folgten weitere Verwendungen, unter anderem im damaligen Streitkräfteführungskommando in Salzburg (2010 bis 2012), im NATO-Hauptquartier in Brüssel (2012 bis 2017) und im Bundesministerium für Landesverteidigung (2018 bis 2020 und 2022 bis 2024).
Zum Kommando Luftraumüberwachung gehören neben der Einsatzzentrale in St. Johann im Pongau auch der Eurofighter-Stützpunkt in Zeltweg sowie mobile und stationäre Radaranlagen.
Tanner: Luftraumüberwachung gewinnt an Bedeutung
„Mit Brigadier Roman Hofer übernimmt ein erfahrener Offizier das Kommando über die Luftraumüberwachung des Bundesheeres. Gerade in Zeiten, wo die Welt zunehmend unsicherer wird, gewinnt der Bereich der Luftraumüberwachung immens an Bedeutung“, so Verteidigungsministerin Tanner in einer Aussendung. Österreich müsse durch einen zusätzlichen Schutzschirm vor Raketen und Angriffen aus der Luft geschützt werden. Die Teilnahme Österreichs an der EU-Luftverteidigungsinitiative „Sky Shield“ nehme laut Tanner deshalb einen hohen Stellenwert ein.
Neue Aufgaben durch "Sky Shield"
Auf die heimische Luftraumüberwachung kommt mit Österreichs Teilnahme an "Sky Shield" – die als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ins Leben gerufen wurde – ein neuer und großer Aufgabenbereich zu. Um Lücken im derzeitigen Schutzschirm über Europa schließen zu können, plant Österreich die Beschaffung des deutschen Luftabwehrsystems Iris-T. Der Zeitraum für die Umsetzung von "Sky Shield" gilt als ambitioniert. Es soll in den nächsten Jahren Stück für Stück aufgebaut werden und bereits 2026 in Betrieb gehen.
1.300 Soldat:innen bei Luftraumüberwachung
Der Verband Luftraumüberwachung stellt die Überwachung des österreichischen Luftraumes sicher. Um die Lufthoheit zu wahren, ist es notwendig, eindringende Luftfahrzeuge zu orten, zu identifizieren und gegebenenfalls abfangen zu können. Die Überwachung findet mit Radarsystemen statt, welche unter dem Namen „Goldhaube“ bekannt sind. Die aktive Komponente bilden Eurofighter und die bodengebundene Luftabwehrtruppe. Insgesamt sind 1.300 Soldatinnen und Soldaten bei der Luftraumüberwachung des Bundesheeres tätig.
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(Quelle: salzburg24)