Rechnung beinahe unbezahlbar

Salzburger AK ortet Kostenexplosion bei Stromwärme

Veröffentlicht: 30. November 2022 11:51 Uhr
Wegen rasant steigender Stromkosten bei Wärmepumpen, Stromheizungen oder Nachtspeicherheizungen fordert die Salzburger Arbeiterkammer (AK) nun Freistromtage, wie es auch bei Gewerbekund:innen gehandhabt wird. Ansonsten würden rund 50.000 Salzburger:innen horrende Stromrechnungen drohen.
SALZBURG24 (tp)

Seit Bekanntgabe der Strompreiserhöhung durch die Salzburg AG per 1. Jänner 2023 stehen die Telefone in der AK Salzburg nicht mehr still. Täglich melden sich dutzende der insgesamt 50.000 Betroffenen, die Wärmepumpen, Stromheizungen oder Nachtspeicherheizungen im Einsatz haben. Aufgrund des hohen Verbrauchs wirkt bei ihnen die Strompreisbremse nur geringfügig.

AK fordert Freistromtage für Privathaushalte

Die Betroffenen wissen laut AK nicht, wie sie die Mehrkosten stemmen sollen. "Als Mehrheitseigentümer der Salzburg AG sind Land und Stadt Salzburg in der Pflicht, sich zu überlegen, wie die Mehrkosten abgefedert werden können. Eine Möglichkeit wären analog den Gewerbekund:innen", sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. Darüber hinaus darf der Bund nicht auf die anderen Heizformen vergessen: "Hier braucht es einen Heizkostendeckel für Heizöl, Pellets, Holz & Co."

 

Rasant steigende Stromkosten

Die Auswirkungen der Strompreiserhöhung durch die Salzburg AG seien bei den 30.000 Kund:innen mit Wärmepumpen und 20.000 Kund:innen mit Strom- bzw. Nachtspeicherheizungen massiv. Sie würden jetzt draufzahlen, weil sie im Fall der Wärmepumpen ökologisch nachhaltig handeln wollten oder den Tausch der Nachtspeicherheizungen im alten Haus mit der geringen Pension finanziell nicht stemmen konnten.

 

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 15.000 kWh pro Jahr – dem durchschnittlichen Wärmebedarf eines Einfamilienhauses – wird es jedenfalls jetzt richtig teuer. Nachtspeicherheizungs-Kund:innen zahlen ab 1.1.2023 statt 2.418 Euro jährlich künftig 4.993 Euro.

Heizkosten werden immer teurer

"In Zeiten der Rekordteuerung sind Heizkosten von 416 Euro monatlich für viele Menschen kaum zu stemmen", beklagt Eder. "Auch wenn die Energieversorger angesichts hoher Börsenpreise vor großen Herausforderungen stehen, ist ein öffentlicher Landesenergieversorger hier in der Verantwortung, Lösungen anzubieten und Härtefälle abzufedern. Die öffentliche Hand als Eigentümerin muss Verantwortung übernehmen und Vorgaben, wie etwa Freistromtage, auch für Menschen, die mit Strom heizen, machen", sagt AK-Präsident Peter Eder.

 

Nicht nachvollziehbar sei die aktuelle Mega-Erhöhung bei den Stromkosten mit dem Hintergrundwissen, dass rund 40 Prozent des Stroms mit Wasserkraft selbst erzeugt werden. "Im Rahmen der Preiserhöhung hat die Salzburg AG diesen Umstand betont und faire Preise versprochen", erinnert sich Eder und ergänzt: "Dennoch unterscheiden sich die Preise im Vergleich zum Nachbarbundesland Tirol, wo Nachtspeicherheizungskunden 'nur' 1.723 Euro jährlich für 15.000 kWh bezahlen."

Scharfe Kritik an Strompreiserhöhung der Salzburg AG

Die von der Salzburg AG angekündigte Strompreiserhöhung sorgte am Mittwoch für scharfe Kritik seitens der Arbeiterkammer und den Oppositionsparteien. Die SPÖ will Gewinne abschöpfen, die FPÖ fordert …

Absurd an dieser Preisgestaltung sei laut AK auch, dass der Strompreis nach dem vorherrschenden Merit-Order-Marktmodell zwar gaspreisgetrieben ist, der Tarif für Gasheizungskunden bei der Salzburg AG mit 1.247 Euro für 15.000 kWh jährlich jedoch konstant bleibt.

Ruf nach Heizkostenbremse

Salzburgs AK-Präsident Eder fordert von der Landes- und Stadtpolitik eine Lösung, mit der Stromwärmekunden über die Heizsaison kommen. "Was bei Gewerbekund:innen mit den 100 Freistromtagen und Landwirtschaftsbetrieben möglich ist, muss auch für betroffene Privatkund:innen umsetzbar sein." Zudem spricht sich Eder für einen Verzicht auf Stromabschaltungen aus. An den Bund gerichtet, fordert der AK-Präsident eine Heizkostenbremse, da die Kosten für Heizöl, Pellets, Holz & Co ebenfalls massiv gestiegen sind.

(Quelle: salzburg24)

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