Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen bergen viel Zündstoff. Nach dem Bahnstreik am Montag entscheidet im Handel die morgige fünfte Verhandlungsrunde, ob es zu Warnstreiks mitten in der Adventzeit kommt oder nicht. Eine Streikfreigabe hat sich die Gewerkschaft bereits vom ÖGB geholt. Kommt es am Dienstag zu keiner Einigung, gehen die Handelsangestellten am Freitag und Samstag auf die Straße.
Salzburger Angestellte würden streiken
Die Landesstelle Salzburg der Gewerkschaft konnte 30 Streikbeschlüsse registrieren, teilte die GPA am Montag in einer Aussendung mit. „Die Beschäftigten sind fest entschlossen. Wenn morgen keine Bewegung in die Verhandlungen kommt, dann wird es am Freitag und am Samstag zu ersten punktuellen einstündigen Warnstreiks kommen“, so Michael Huber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Salzburg, in einer Aussendung am Montag.
Der Handels-KV ist einer der größten Kollektivverträge in Österreich und betrifft rund 430.000 Angestellte und Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel. In mehr als 300 Unternehmen gebe es Streikbeschlüsse aus dortigen Betriebsversammlungen, so die Gewerkschaft. Darunter befinden sich große Handelsketten - auch aus der Lebensmittelbranche -, Textilketten, Großhändler und Baumärkte. Wo es keinen Betriebsrat gibt, gibt es auch keine entsprechenden Beschlüsse, also drohen auch keine Streiks.
Das fordert die Salzburger Handels-Gewerkschaft
Die modifizierte Forderung der Gewerkschaft liegt bei plus 8,5 Prozent mit einem Mindestbetrag in Höhe von 200 Euro, was für niedrigere Gehaltsgruppen ein deutlich höheres Gehaltsplus in der Höhe von 11 Prozent bedeutet. Dem gegenüber liegt das aktuelle Angebot der Arbeitgeber bei 4 Prozent Gehaltserhöhung und einer Einmalzahlung in Höhe von 3 Prozent.
„Sollten die Verhandlungen morgen tatsächlich ergebnislos abgebrochen werden, dann werden die Streikvorbereitungen für Freitag und Samstag weiter intensiviert“, so Huber. Es liege nun an den Arbeitgebern, den Streik im Handel abzuwenden.
Arbeitgeber verstehen "Blockadehaltung" nicht
Für Arbeitgeber-Chefverhandler Rainer Trefelik ist die "Blockadehaltung" der Gewerkschaft unverständlich. "Seit der letzten Verhandlungsrunde hat sich die Anzahl jener Arbeitgeber-Betriebe, die sich bereits erklärt haben, die Teuerungsprämie bereits zur Gänze im heurigen Jahr auszubezahlen, beträchtlich erhöht. Damit könnten mindestens 165.000 Mitarbeiter:innen im Handel noch heuer von der Sofortprämie profitieren", so Trefelik Sonntagabend laut einer Aussendung. Er fordert die Gewerkschaft auf, "ernsthaft zu verhandeln, wie es einem guten, sozialpartnerschaftlichen Stil entspricht, statt die Eskalation zu suchen und Streiks vorbereiten".
(Quelle: salzburg24)